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Mitch Epstein PROPERTY RIGHTS
7. 06. September - 16. November 2019
Sonderöffnungszeiten anlässlich der Düsseldorf Cologne Open Galleries

Die Galerie Thomas Zander freut sich, neue dokumentarische Landschaftsfotografien von Mitch Epstein gemeinsam mit Zeichnungen und Skulpturen von Claudia Parducci zu präsentieren. Die Arbeiten sind politische und soziale Reflexionen unseres gegenwärtigen historischen Moments. Sie legen formell und symbolisch Ebenen und Kräfte frei, um existierende Spannungen und Kluften zu thematisieren, aber auch Möglichkeiten des Handelns und der Kommunikation aufzuzeigen. Ihre Gegenüberstellung setzt die Reihe thematischer Doppelausstellungen fort, der sich die Galerie in diesem Jahr widmet.

Mitch Epsteins Fotografien setzen sich mit Beziehungen von Gesellschaft und Landschaft in den USA auseinander. Geboren 1952 in Holyoke, Massachusetts, gilt Epstein als ein Pionier der Farbfotografie in der zeitgenössischen Kunst der 1970er Jahre. Zuletzt wandte er sich mit den Serien New York Arbor sowie Rocks and Clouds der Schwarz-Weiß-Fotografie zu. In der Ausstellung ist Epsteins aktuelles Projekt Property Rights zu sehen, das den Kampf verschiedener Bevölkerungsgruppen um ihr Recht auf amerikanisches Land dokumentiert. Für einige geht es dabei um ihr gesundheitliches Wohl und ihre Lebensweise; für andere um Profit und Macht. In der Serie klingt auch die komplexe Geschichte der Landschaftsfotografie in der Besiedlung des amerikanischen Westens an. Bei seinem Blick auf unsere Gegenwart gelingt es dem Künstler, darunterliegende historische Ebenen bewusst zu machen, wenn wir uns fragen, wem das Land gehört, mit wessen Berechtigung, mit welchem Recht. Diese Schauplätze zu fotografieren, ist für den Künstler selbst zu einem Akt des Widerstands geworden: 2016 versammelten sich Tausende amerikanischer Ureinwohner und sogenannte Wasserschützer auf dem Standing Rock Sioux Reservat, um den Bau einer Ölpipeline durch heiliges Land zu verhindern, die drohte, wichtige Frischwasserquellen zu kontaminieren. Epstein fotografierte auch im zunehmend militarisierten Grenzgebiet zwischen den USA und Mexiko, wo Widerstand in Form von humanitärer Hilfe für Flüchtlinge und Migranten ausgeübt wurde. Einigen der Naturdenkmäler Amerikas wurde der Schutz der Trump Regierung entzogen, so dass diese Gebiete nun für den Bergbau und die Gewinnung fossiler Rohstoffe freigegeben sind. Die beeindruckenden Fotografien in Property Rights zeugen von der spürbaren Angst, die die vermeintlich so disparaten Landschaften Amerikas verbindet. Epsteins Werke sind in den Sammlungen bedeutender inter-nationaler Institutionen vertreten, unter ihnen das Metropolitan Museum of Art und das Museum of Modern Art in New York, das J. Paul Getty Museum in Los Angeles, die Tate Modern in London und das Musée d’Art moderne de la Ville de Paris. Für die multimediale Arbeit Family Business erhielt der Künstler ein Guggenheim Stipendium, seine Serie American Power wurde mit dem Prix Pictet ausgezeichnet.