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Als Teil des Rahmenprogramms PASSAGEN der Internationalen Möbelmesse in Köln zeigen Monika Sprüth und Philomene Magers Anfang des Jahres eine neue Ausgabe der Ausstellung „Mondi Possibili“.

Es werden Arbeiten von Benjamin Bergmann, Thomas Demand, Thea Djordjadze, Peter Fischli/David Weiss, Thomas Grünfeld, Stefan Kern, Frances Scholz, Andreas Schulze, Franz West und Martin Wöhrl gezeigt. Geplant ist, diese Ausstellungsreihe auch in den folgenden Jahren fortzusetzen. Die erste Ausstellung mit dem Titel „Mondi Possibili“, die Möbel und Objekte von Künstlerinnen und Künstlern zeigte, liegt schon länger zurück: Bereits 1989 zeigte Monika Sprüth in ihren Räumen in der Maria-Hilf-Straße möbelähnliche Objekte u.a. von Tony Cragg, Peter Fischli/David Weiss, Katharina Fritsch und Louise Lawler.

Die ausgestellten Arbeiten zeigen eine Auseinandersetzung mit dem Thema Möbel auf unterschiedlichen Ebenen: der des Zitats, der Hommage, der Adaption oder Kopie. Andere sind benutzbare Objekte, die sich durch ihre Referenzobjekte aus dem Bereich des Design oder des Möbels kaum unterscheiden.

Richard Artschwager sagte einmal in einem Interview, Möbel seien Dinge, die das, was Menschen tun, zelebrierten. Artschwagers formale Abbreviationen von Möbelstücken lassen sich als Zelebrierung lesen. Sie feiern ihren jeweiligen Zweck auf formaler, theoretischer Ebene und sind dabei für den tatsächlichen Gebrauch nicht geeignet. In dieser Ausstellung wird eine von Artschwagers Kistenskulpturen gezeigt, mit deren Herstellung er 1993 für eine Ausstellung im Portikus in Frankfurt begonnen hatte. Die Holzkisten, in ihrer Bauweise den Transportkisten für Kunstwerke angeglichen, haben unterschiedliche, teilweise an konkrete Gegenstände erinnernde Formen. Die ausgestellte Kiste wird durch die tischtuchähnliche Form aus Holz auf ihrer Oberseite, durch die angedeuteten Besteck- und Tellerformen aus Aluminium, sowie durch den Titel zu einem Tisch erklärt.

Benutzbare Objekte sind ein bedeutender Bestandteil des Werkes von Andreas Schulze seit dem Beginn seines Schaffens. Formale Anleihen aus der bürgerlichen Wohnkultur und dem Kitsch verarbeitet der Künstler in Keramikvasen, Obstschalen oder Lampen, die auch häufig in Ausstellungen zusammen mit seinen Bildern und Wandarbeiten zu Gesamtinstallationen kombiniert werden. Die Vermischung von Kunst und Leben, oder Leben und Benutzbarkeit von Kunst findet in dem Werk von Andreas Schulze einen genuinen Ausdruck. So entstand auch der gezeigte Vorhang aus einer realen Situation in der ehemaligen Wohnung des Künstlers: Den Erker, den Andreas Schulze als Gästezimmer eingerichtet hatte, wollte er von der übrigen Wohnung abtrennen und ließ dafür den Vorhang mit Durchgang, Fenster und runder Öffnung für die Deckenlampe anfertigen.

Die Efeu-Tapete, die einen Teil der Wände des Ausstellungsraumes bedeckt, hat Thomas Demand als Dekorationselement für seine Ausstellung in der Londoner Serpentine Gallery, die 2006 stattfand, entworfen. Jeder der vier Räume war dabei in einer andersfarbigen Efeutapete ausgekleidet, auf die er seine Bilder installiert hat. Äußerlich verwandelte sich der Ausstellungsraum dadurch von einem White Cube in einen Wohnraum und erinnerte an die ursprüngliche Funktion der Serpentine Gallery als Tee-Pavilllion. Gedruckt wurde die Tapete bei einem englischen Drucker, der bis heute Motive von William Morris für Tapeten verarbeitet.

Die Arbeiten von Thea Djordjadze sind formale Zitate im Sinne einer Hommage an Arbeiten von Le Corbusier. In ihren neuesten Arbeiten setzt sich die Künstlerin mit Negativabdrücken von Formen auseinander.

Martin Wöhrls Skulpturen und Objekte sind häufig Zitate oder Referenzen an andere Kunstwerke, aber auch Filme dienen dem Künstler als Inspirationsquelle. Seine Arbeiten sind dabei, wie die hier gezeigte Bodenarbeit, meist benutzbar.

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MONDI POSSIBILI 2007

mit Richard Artschwager, Benjamin Bergmann, Thomas Demand, Thea Djordjadze, Fischli / Weiss, Claus Föttinger, Thomas Grünfeld, Stefan Kern, Frances Scholz, Andreas Schulze, Franz West, Martin Wöhrl