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Die Ausstellungshalle zeitgenössische Kunst Münster zeigt die erste museale Einzelausstellung von Monika Baer (*1964). Die Werkschau wurde bereits im Bonnefantenmuseum in Maastricht (2.10.2005 – 29.1.2006) und in der Pinakothek der Moderne in München (3.3.-11.6.2006) gezeigt. Die Ausstellung gibt mit rund 50 Gemälden, Zeichnungen und Collagen einen Überblick über das Schaffen einer Malerin, die in einem Atemzug mit Künstlern wie Luc Tuymanns, Peter Doig oder Neo Rauch genannt wird. Im Umfeld dieser neoromantischen Positionen entwickelte sich in den vergangenen fünfzehn Jahren ein neues figuratives Bezugssystem. Monika Baer hat zu dieser Entwicklung hinsichtlich Kolorismus, Narration und malerischem Selbstverständnis maßgebliche und eigenständige Impulse geliefert.

Fragmente einer Sprache der Entrückung

Die in Berlin lebende Künstlerin hat nach ihrer Studienzeit (1985-1992) an der Düsseldorfer Kunstakademie ihre ersten großformatigen Bilder gemalt. Sie führen in kulissenhafte, menschenleere Landschaften, in denen zum Beispiel „Weiße Kakteen“ an einem nächtlich tropischen Gewässer leuchten. International bekannt wurde Monika Baer 1998 mit ihrer „Mozart-Serie“. Schauplatz dieser schrill-farbigen Bilder ist eine Rokokobühne, auf der Menschen wie Marionetten auftreten. In ihren neueren Arbeiten entführt Monika Baer den Besucher in eine hintergründige Traumwelt. Das illusionistische Szenario löst sich zugunsten einer schwebenden Atmosphäre auf. Nun besetzen fragmentarische Elemente einen ortlosen Raum vernebelter Entrücktheit und magischer Entfremdung.

Der weibliche Körper als Folie des Experiments

Die in Berlin lebende Künstlerin entwickelt psychedelische Bildwelten, die besondere Ebenen des Unterbewussten ansprechen. Konkrete Farbfelder, mysteriöse „Operationen am offenen Herzen“ und geheimnisvolle Schleier der Entzauberung weihen den Betrachter in ein intimes Szenarium ein, in dem auch auto-erotische Anspielungen ihren Platz finden. Auffällig ist Baers Interesse an Körperlichkeiten ohne eindeutige Identität. Organische Teilformen, Haarsträhnen, aderartige Verschlingungen und isolierte Codes und Metaphern aus der Popkultur, den Medien und des Alltags verbinden sich, oft abgründig und übernatürlich, mit Versatzstücken aus der Kunstgeschichte. Im Fokus der Aufmerksamkeit bleibt der menschliche Körper als vieldeutige Folie der Phantasie und des Experiments - und alles, was sonst noch sinnliche Qualitäten hat.

Biografie: Monika Baer wurde 1964 in Freiburg in Breisgau geboren, sie lebt und arbeitet in Berlin. Einzelausstellungen (Auswahl): 1999 „Snowflake Office“, Düsseldorf (mit Alice Creischer)/ 2002 Galerie Barbara Weiss, Berlin/ 2003 „Jäger“, Galerie Barbara Weiss, Berlin # „Hotel My Room“, Musikschule Kokopelli, Berlin (mit Sigune Sièvi)/ 2005 Bonnefantenmuseum, Maastricht, Niederlande # „Unter Birken“, Galerie Eva Presenhuber, Zürich, Schweiz/ 2006 Richard Telles Fine Art, Los Angeles, USA # Galerie Barbara Weiss, Berlin # Pinakothek der Moderne, München

Gruppenausstellungen (Auswahl): 2000 „Malerei VI“, Galerie Monika Sprüth, Köln/ 2001 Botschaft, Düsseldorf/ 2003 „deutschemalereizweitausenddrei“, Frankfurter Kunstverein # „Falling Angels“, Greene Naftali Gallery, New York, USA/ 2005 „Flashback“, Kunstverein Freiburg # Glue, Berlin (mit Sigune Sièvi und DJ Mo) # „Diving Trips: Zeichnung als Reportage“, Kunstverein Hannover, Kunsthalle Düsseldorf

Zur Ausstellung ist ein Katalog erschienen: Monika Baer, Verlag Buchhandlung Walther König, ISBN 3-86 560-07-4.

Pressetext

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Monika Baer
Malerei und Arbeiten auf Papier (1992-2005)

Stationen:
02.10.05 - 29.01.06 Bonnefantenmuseum, Maastricht
03.03.06 - 11.06.06 Pinakothek der Moderne, München
08.07.06 - 25.09.06 Ausstellungshalle zeitgenössische Kunst Münster