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Die neuen Arbeiten von Monika Sosnowska (es ist ihre dritte Ausstellung in der Galerie Gisela Capitain) sind ein Verweis auf Marktstände des Warschauer “Jahrmarkt Europa“, der zehn Jahre lang Umschlagplatz war für jede Art von Waren, auch illegaler Herkunft, die nach der Öffnung des Ostblocks dort gehandelt wurden. Die Metallkonstruktionen dieser Verkaufsstände werden zu scheinbar abstrakten Skulpturen transformiert, deren neue Formen unklar lassen, was sie darstellen. Die Künstlerin ist bekannt für ihre Übersetzungen von alltäglicher Architektur in neue Ebenen. Ursprünglich sozial und politisch konnotierte Bauten werden von ihrer Funktionalität befreit und stellen in ihrer modifizierten Form beim Betrachter das Rationale der Wahrnehmung in Frage. Aus einem architektonischen Raum eröffnen sich Denkräume.

Die Wahl der Techniker zur Herstellung ihrer Arbeiten ist für Monika Sosnowska Teil des kreativen Prozesses. Die Künstlerin sucht Handwerker aus, die ihren Skulpturen den Charakter der jeweiligen Zeit vermitteln, auf die sie verweisen - und in den 60er oder 70er Jahren des vergangenen Jahrhunderts genehmigten sich die Arbeiter in Polen erstmal eine Zigarette und einen Schluck Vodka bevor sie mit der Arbeit begannen.

Monika Sosnowska wurde 1972 in Polen geboren und lebt und arbeitet in Warschau. Ihrer Ausbildung an der Rijksakademie van Beeldende Kunst in Amsterdam und der Academy of Fine Arts in Posen folgten zahlreiche Einzelausstellungen u.a. in der Serpentine Gallery, London (2004), dem Museum of Modern Art, New York (2006), die Repräsentation Polens im Polnischen Pavillion auf der 52. Biennale in Venedig (2007), im Kunstmuseum Liechtenstein, Vaduz (2007), im Schaulager, Basel (2008), im Herzliya Museum of Contemporary Art, Israel (2010) und im K21, Düsseldorf (2010-2012).

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Monika Sosnowska