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In den filmischen Arbeiten von Rosa Barba wird der Moment vor einer entscheidenden Aktion beschrieben, ein Zwischenzustand in welchem die Bedeutung sich für einen Augenblick auflöst und einen Blick der Unvollständigkeit hinterlässt. Sie konfrontiert das Publikum immer mit der Erfahrung von Möglichkeiten und gelegentlich auch mit schierer Abwesenheit. Die Künstlerin arbeitet mit den Medien Film, Ton, Text und Fotografie. Viele der Film- und Tonarbeiten handeln von Ereignissen, die sich ankündigen, aber nicht vollziehen. Was genau geschehen wird, bleibt offen oder ist das Ergebnis unserer Fantasie, unserer Erinnerung, unserer Vermutung, angesiedelt zwischen Erfindung, wissenschaftlicher Analyse, Willens- und Vorstellungskraft. Die Handlungen ihrer Geschichten entwickeln sich an den Nahtstellen der Konstruktionen von fiktiven und authentischen Wirklichkeiten, die Spannung von Dauer und Moment, von gedehnter Zeit und dem einmaligen Augenblick. Die aufgereihten Ereignisse und minimalen Sensationen bilden die imaginären Bahnen ihres Netzwerkes. Es entstehen "Pirate Spaces“, wie ihre Installation aus dem Jahr 2002 heißt. Räume, in denen sich das Unwahrscheinliche und das Unmögliche temporär entfalten können und in denen man Zeit gewinnt, weil sie einer zeichnerischen und musikalischen Struktur verpflichtet sind . In „Machine Vision Seekers“ (2003) ist die Handlung eine Art Science Fiction Geschichte einer Emigration, die sich komplett im Dunkeln abspielt. Eine Gruppe von Menschen tastet sich durch einen unbeleuchteten Korridor unterhalb der Erde, um den Startpunkt ihrer Abreise zu finden. Der Text spielt mit der Visualisierung von Begriffen und Gedanken in einer unsichtbaren Umgebung. Rosa Barba benutzt dazu einen bewegten Filmprojektor, der die Wörter mit überraschenden Bewegungen an die Wand wirft. „Parachutable“ (2004) zeigt ein fast unsichtbares architektonisches Modell innerhalb einer Landschaft und wir hören einem Gedankengang über die Möglichkeit des Verschwindens zu. In "Its Gonna Happen" wird ein fiktives Telefonat von zwei Präsidenten über die Tonspur des Filmes abgespielt und ein Filmskript projiziert, der die Bilder der Stadt beschreibt während das Telefonat stattfindet. Rosa Barba gibt vom 9.-20. November 2005 im Kasseler Kunstverein einen weiten Einblick in ihre Arbeit mit mehreren Filminstallationen und der Vinylproduktion "Who Knows If I Am Inventing?“ (2005).

Pressetext

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MONITORING im Kasseler Kunstverein
Medienkunstausstellung im Rahmen des 22. Kasseler Dokumentarfilm- und Videofest
Rosa Barba - You Cannot Remain Indifferent

MONITORING im Kulturbahnhof Kassel
Medienkunstausstellung im Rahmen des 22. Kasseler Dokumentarfilm- und Videofest
mit Nine Budde, Mascha Danzis, Hasan M. Elahi, Nina Fischer & Maroan el Sani, Fabien Giraud, Annette Gödde, Sagi Groner, Jan Imberi, Oliver Kunkel, Marianna Morkore, Charly Nijensohn, Reinigungsgesellschaft , Manuel Saiz, Eske Schlüters, Andrea Schüll, Marcus Wendt

Golden Cube Preis für die beste Medieninstallation 2005:
Eske Schlüters
Lobende Erwähnung: Andrea Schüll

siehe auch Kasseler DokFest