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MOVEMENTS
Video Loop

Ausstellung am 4. und 5. Mai 2018, jeweils 20-24 Uhr
Galerie Der Mixer Frankfurt, Fahrgasse 22, 60311 Frankfurt am Main

Die für MOVEMENTS ausgewählten Arbeiten gleichen Versuchsanordnungen zur Ich- und Körpererfahrung sowie zur Adaption des „Anderen“. Sie konzentrieren sich auf die Körpergebundenheit des Selbst - mit allen Möglichkeiten und Begrenzungen.

Nils Löfke, in Zusammenarbeit mit Hä*Wie!? und Taet Vremya : PEOPLE DOING MOVES 8:36 min.

Die in dem Video festgehaltenen, lapidaren Bewegungsabläufe sind durch frühe Arbeiten von Koki Tanaka inspiriert. Tanaka hatte darin die Beziehung zwischen Objekten und Handlungen untersucht und verborgene Potenziale von Alltagshandlungen und -gegenständen freigelegt. In „People doing moves“ treten an die Stelle von Tanakas Gegenständen die Körper bzw. Körperteile der jungen Männer. In sich wiederholenden Bewegungsabläufen generieren sie immer wieder neue geometrische, aber auch absurde Formen und Muster. Neben dem Körper, seiner physischen Präsenz und Formbarkeit geht es darin immer auch um die Interaktion und um die erweiterten Möglichkeiten eines Handelns in Gemeinschaft.

Ida Lennartsson: OFFAL 9:42 min.

Ida Lennartsson setzt sich in ihrer Praxis unter anderem mit dem Körper und körperlichen Prozessen auseinander. Dabei werden auch Elemente der Verletzlichkeit und des Verfalls visualisiert, die in der öffentlichen Darstellung des Körpers tabuisiert oder mit Ekel assoziiert sind. Das Video zeigt einen entblößten Körper in einem kargen Appartement, umgeben von leeren Plastikflaschen. Die Protagonistin ist auf eine eigentümliche Weise auf ihre Körperlichkeit konzentriert, die zwischen Empfindsamkeit, Leiden und Selbstbehauptung oszilliert. Die reduzierten Handlungen sind dem minimalistischen, existentiellen Formvokabular des Butoh-Tanzes entlehnt, mit dem sich Lennartsson in Japan intensiv befasste.

Benjamin Zuber: NOT NO HORRORCORE SHIT 10:14 min.

Wenn ein mitteleuropäisch sozialisierter junger Weißer Attribute aus der schwarzamerikanischen Subkultur adaptiert, wie sie in Hiphop-Songs und -Videos auf Youtube, über i-tunes oder in vergleichbaren Massenmedien auf dem heimischen Bildschirmen zelebriert werden: Was geschieht da eigentlich? Worin besteht die Faszination? Der Titel des Videos verweist auf die Textzeile aus einem Underground-Hiphop-Song, dessen bedrohlich treibender Beat im Verlauf des Videos fortlaufend zu hören ist. Der Protagonist rapt karaokeartig den Original-Songtext mit und kämpft dabei sichtlich mit dem Tempo, der scharfen Rhythmik und dem obszönen, politisch in jeder Hinsicht unkorrekten Wortschatz des Originals. Mit dem 2. und 3. Durchlauf gewinnt er an Sicherheit...