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Nadim Vardag beschäftigt sich in seinen Skulpturen, Videoar­beiten und Installationen ebenso mit der wissenschaftlichen Fotografie des 19. und frühen 20. Jahrhunderts wie mit dem klassischen Kino. Dabei interessieren ihn sowohl die filmtypi­schen Gestaltung­- und Stilmittel wie die Orte der Aufführung und Inszenierung des Films. In sehr kurzen Loops lässt er vorgefundene Filmsequenzen sich wiederholen und schafft dazu Installationen, die seine zeichnerischen Analysen in einen drei­ dimensionalen Raum stellen. Vardag gelingt es dabei in einer stringenten Analyse unaufgeregter Bilder einen Spannungsbo­gen aufzubauen, der die Funktionsweisen von Foto und Film anschaulich werden lässt. Damit beleuchtet er sowohl unsere Wahrnehmung wie das Wesen des Mediums selbst. Es geht aber nie um eine gängige Analyse der Erzählstruktur des Films, sondern um die Möglichkeiten einer Regie des Affektes und die Bandbreite seiner psychologischen Wirkung.

Nadim Vardag, geboren 1980 in Regensburg, studierte in Nürn­berg und anschliessend an der Akademie der Bildenden Künste in Wien. 2009 erhielt er den «BC21 Belvedere Art Award» mit einer zugehörigen Ausstellung im Augarten Contemporary des Belvedere in Wien. Nach zahlreichen Beteiligungen an interna­tionalen Gruppenausstellungen ist die St.Galler Präsentation seine erste Einzelausstellung in einem Schweizer Kunstmuseum.

Nadim Vardag interessiert sich für Raum und für Film und alle Grenzbereiche, die dieses illusionistischste aller Medien her­ vorgebracht hat. Wiederholen und Ausblenden sind dabei zwei seiner Schlüsselvorgehensweisen. Aus diesem Dispositiv zwi­schen den virtuellen Räumen des Kinos und der Veränderbarkeit eines gegebenen Ausstellungsraumes, entwickelt Nadim Vardag ein transformiertes Gesamtbild, das bis zu den Drucksachen der Ausstellung reicht, die er selbst gestaltet hat.

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Nadim Vardag
Repeat and Fade - Wiederholen und Ausblenden
Kurator: Roland Wäspe