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Mit Nancy Holt: Sightlines präsentiert der Badische Kunstverein die erste umfassende Ausstellung dieser bedeutenden amerikanischen Künstlerin in Deutschland. Der Fokus der Ausstellung liegt auf frühen Projekten von Nancy Holt, deren bahnbrechende Arbeiten sich im Grenzbereich zwischen Kunst, Architektur und zeitbasierten Medien bewegen. Seit den späten 1960er Jahren hat Nancy Holt ein umfangreiches Werk geschaffen, das Land-Art-Projekte, Filme, Videos, ortsbezogene Installationen, Künstlerbücher, konkrete Poesie sowie Aufträge für wichtige Skulpturen umfasst. Nancy Holt: Sightlines vermittelt, wie sich Holts Wahrnehmung von Landschaft durch die Verwendung unterschiedlicher Formen der Beobachtung in ihren frühen Filmen, Videos und verwandten Werken von 1966 bis 1980 verändert hat.

Die Ausstellung vereint über vierzig Werke, die Holts Umgang mit der skulpturalen Praxis des Modernismus und mit institutionellen Räumen veranschaulichen. Durch ihren Umgang mit zylindrischen Formen, mit Licht und Reflexionsverfahren entwickelt Holt eine einzigartige Ästhetik der Wahrnehmung, die es den Besuchern ihrer Werke ermöglicht, sich auf neue und faszinierende Weise auf die Landschaft einzulassen. Arbeiten wie Sun Tunnels (1973–76), Views through a Sand Dune (1972) oder ihre umfangreiche Locator-Serie reagieren unmittelbar auf ihre Umwelt und bieten so die Möglichkeit, Naturphänomene auf ganz neue Art zu beobachten – wie etwa die Sommer- und Wintersonnenwende oder Strukturen aus Sonnen- oder Mondlicht.

Obwohl Holts Werk regelmäßig in Studien und Anthologien zur Land-Art auftaucht, gibt es überraschenderweise noch keine umfassenden Untersuchungen über ihre Arbeiten mit Film und Video, zur Landschaftsarchitektur sowie zum Themenkomplex Ökologie und Umwelt. Neben bedeutenden filmischen Werken wie Swamp (1971, mit Robert Smithson), Locating #2 (1972), Boomerang (1974, mit Richard Serra) oder Points of View (1974) zeigt die Ausstellung Material aus dem Archiv der Künstlerin, das erst jetzt für Ausstellungszwecke zur Verfügung gestellt wurde.

Nancy Holt, 1938 in Worcester, Massachusetts, geboren, lebt heute in Galisteo, New Mexico. Nach ihrem Studium an der Tufts University zog Holt nach New York, wo sie – ebenso wie ihre Kollegen und Mitstreiter Michael Heizer, Carl Andre, Eva Hesse, Richard Serra und Robert Smithson – mit den Medien Film, Video, Installation und Sound Art zu arbeiten begann. Nancy Holts Arbeiten wurden national und international ausgestellt, u.a. im Museum of Modern Art, Whitney Museum of American Art, New York, im Hirshhorn Museum and Sculpture Garden, Washington D.C., im Musée d’Art moderne de la Ville de Paris und in der Tate Modern in London.

Nancy Holt: Sightlines wurde kuratiert von Alena J. Williams und basiert auf einer Ausstellung der Miriam and Ira D. Wallach Art Gallery, Columbia University. Die Entwicklung und Präsentation des ursprünglichen Projekts wurde großzügig von der Graham Foundation for Advanced Studies in Fine Arts und dem National Endowment for the Arts unterstützt.