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Eröffnung: Samstag 21.2.2009 - 11.00 Uhr

„What I am doing is that I am trying to rewrite the imaging of women through historical time.“ (Nancy Spero, 1993)

Der Ärger über die Unsichtbarkeit ihrer Person und ihres künstlerischen Schaffens, die mangelnde Wahrnehmung und Präsenz von Künstlerinnen im internationalen, insbesondere im US-amerikanischen Kunstbetrieb und ein immenses politisches Engagement waren und sind die Triebfedern im Schaffen Nancy Speros (*1926, Cleveland, USA).

Die Ausstellung bietet einen selektiven Überblick über das Schaffen der Künstlerin von den Black Paintingsder 1950er, über die War Series der 1960er und 1970er, frühen Arbeiten, in denen sie sich mit der Rolle der Frau in der Gesellschaft auseinanderzusetzen begann, bis hin zu berühmten Werken, mit denen sie eine Enzyklopädie der Darstellung der Frau seit der Antike bis in die Gegenwart schuf. Die Frau wird „Auslöserin“ und tritt an die Stelle des Mannes als Hauptakteur. Nancy Spero stellt sie auf eine Bühne – und damit auch ihre Rolle in der Geschichte seit der Vorzeit – und ermöglicht es ihr, sich von ihrem Körper zu befreien und sich frei zu bewegen.

Die unverkennbare künstlerische Sprache Nancy Speros entstand im Zuge der Arbeit an den Artaud Paintings, dem Codex Artaud und Torture of Women in den 1970er Jahren: die Vereinigung von Text und Bild auf langen, codexartigen Papierrollen anhand von überarbeiteten Collagen und Handdrucken, die Nancy Spero bis heute weiterentwickelt hat.