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28.05.2009, 19.30 Uhr, Vernissage Rüsselsheim, Friedensplatz 5a

Naneci Yurdagül erhielt 2008 das Förderstipendium der Stadt Rüsselsheim.

Der Eigenbetrieb Bildung und Kultur hat die Idee von Naneci Yurdagül, einen Leerstand in der Rüsselsheimer Innenstadt künstlerisch zu bespielen, gerne unterstützt.

Das Projekt wird in Kooperation mit der Eigentümerin des Gebäudes Friedensplatz 5a, Frau Gisela Gottschalk, der Stadtentwicklungsgesellschaft Rüsselsheim, dem Treffpunkt Innenstadt e.V. und mit freundlicher Unterstützung der Firma Sezgin, Glas und Gebäudereinigung, durchgeführt.

Die Ausstellungseröffnung findet am Donnerstag, 28.05.2009, 19.30 h, statt. Die Laudatio hält der ZDF Fernsehjournalist Steffen Seibert.

Die Arbeiten sind bis zum 12. Juli 2009 jeweils mittwochs von 17-21 Uhr und samstags von 11-15 Uhr zu sehen.

Werkbeschreibung „Angst“ 2009 von Naneci Yurdagül Zeichnungen auf Papier, Glaskopfstecknadeln; Größe variabel

Die mit Kugelschreiber ausgeführten Zeichnungen sind mit Glaskopfstecknadeln an der Wand befestigt. Eine Reihe umfasst 14 DIN-A5 Blätter - es gibt insgesamt zehn dieser Reihen. Auf jedem Blatt sind Zahlenfolgen verzeichnet. Bei eingehender Betrachtung lässt sich erkennen, dass es sich Schuldenzettel handelt. Ein Zettel unterscheidet sich vom anderen aufgrund der fehlenden oder neu hinzugekommenen Zahlen, entsprechend ob zwischenzeitlich ein Schuldenposten beglichen oder ein neuer hinzugekommen ist. Die Arbeit mit dem Titel „Angst“ ist also eine fortlaufende, die sich ständig verändert – vielleicht so wie die Kurse an der Börse nur mit umgekehrten Vorzeichen: wird die Zahl kleiner sinkt auch die Angst. Die Arbeit „Angst“ ist also an mein eigenes Leben gebunden, ist nicht fiktiv sondern so wirklich wie Angst wirklich sein kann. Ein eigenes System ermöglicht es mir, möglichst schnell und aus dem Kopf heraus mehrmals am Tag mein Schuldenkonto aufgrund kurzer Additionen und Subtraktionen immer wieder neu abzufragen...

Angst kann viele Ursachen haben und kann eine sein, die man mit anderen teilt, weil alle oder viele betroffen sind, oder auch unsichtbar bleiben, weil niemand von der eigenen Angst weiß. In der Ausstellung „ ANGST“ habe ich auch gerade deshalb noch andere Künstlerinnen und Künstler eingeladen ihren Beitrag zu meiner Ausstellung zu leisten und ausgehend von meiner Arbeit ANGST zu zeigen. Vielleicht ist ja die geteilte Angst auch nur noch halb so beängstigend – auch das zu überprüfen soll diese Ausstellung leisten.

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Naneci Yurdagül
ANGST