press release only in german

Vom 23. März bis zum 22. April 2007 zeigt das Büro DC in Zusammenarbeit mit der Kunsthistorikerin Julia Moritz eine neue Werkgruppe von Natalie Czech. Unter dem Titel “an And and and” präsentiert die Ausstellung in dem freien Kunstraum während eines Arbeitsaufenthalts in Los Angeles entwickelte Arbeiten, die sich dem Phänomen des Endes von visuellen oder sprachlichen Erzählungen und ihres Einflusses auf die Wahrnehmung von Realität widmen.

Hat Natalie Czechs Auseinandersetzung mit bildlich-chromatischen Strukturen und gesellschaftspolitischen Brennpunkten ihren Ausgang vor allem in großformatigen digitalen Bildmontagen – wie zuletzt in der Publikation „Ahoj Ouroboros“ (Revolver Verlag) in Bild und Text dokumentiert – genommen, lässt sich gegenwärtig eine Verbreiterung ihres medialen Spektrums verzeichnen. Die Ausstellung “an And and and” wird daher erstmalig ein Video von Natalie Czech zeigen. Mit Rekurs auf den Regisseur Michelangelo Antonioni und dessen gleichnamigen Film zeigt „The Passenger“ eine sinnreich durchkomponierte Abfolge letzter Einstellungen von Klassikern der Filmgeschichte, die das Ende eines Films – analog zur Erfahrung des täglichen Lebens – anhand offener Fragen formulieren anstatt der Forderung einer kohärenten Auflösung der Erzählung gerecht zu werden.

Neue Collagen, die sich aus der akribischen Sammlung unterschiedlicher Typen von Kreuzworträtseln in Tageszeitungen speisen, führen die Auseinandersetzung mit den visuellen Codes ungelöster Aufgaben und Situationen fort. Ähnlich der Videoarbeit eröffnet sich hier das Spektrum der unzähligen Variationen im seriellen Arrangement der ungelösten Rätselvorlagen und schafft so neue, abstrakte Bilder. Czechs Reflexion über die Bedingungen und Möglichkeiten von Enden artikuliert sich auch in der dritten Arbeit „Unvollendete“. Die sechs Textcollagen mit dem Titel der unvollendeten 8. Sinfonie von Franz Schubert setzen sich aus den einzelnen Wörtern der jeweils letzen Seite der sechs unterschiedlichen Ausgaben des ebenso von der Autorin Jane Austen nicht zu Ende geführten Romans „The Watsons“ zusammen. Angeregt durch die unterschiedlichsten Bemühungen um eine nachträgliche Komplettierung des Werks thematisiert die Künstlerin das komplexe kulturelle Bezugssystem, das dem individuellen Umgang mit Enden zugrunde liegt, verweist aber auch auf das konstruktive Potenzial ungelöster Abschlüsse, wie es in ihren die Imagination der BetrachterInnen herausfordernden Bildern zum Ausdruck kommt.

Natalie Czech (*1976) studierte von 2000 bis 2005 an der Düsseldorfer Kunstakademie! und schloss als Meisterschülerin bei Thomas Ruff ihr Studium ab. Sie lebt und arbeitet in Köln.

only in german

Natalie Czech
an And and and
eingeladen von Julia Moritz