KINDL – Zentrum für zeitgenössische Kunst, Berlin

KINDL – ZENTRUM FÜR ZEITGENÖSSISCHE KUNST | Am Sudhaus 2
12053 Berlin

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Natalie Czech / Friederike Feldmann
1. September 2019 – 2. Februar 2020

Ort: MASCHINENHAUS M2
Eröffnung am 31. August 2019 17 Uhr

Die Doppelausstellung Natalie Czech / Friederike Feldmann im Maschinenhaus M2 des KINDL – Zentrum für zeitgenössische Kunst bringt die Werke der beiden Künstlerinnen in einen dialogischen Kontext und zeigt auch ganz neue, zum Teil für die Ausstellung konzipierte Arbeiten. Natalie Czech und Friederike Feldmann thematisieren in ihren Arbeiten die Bildhaftigkeit von Text und Schrift und hinterfragen, ab wann Bedeutungen entstehen.

In ihren fotografischen Serien entwickelt Natalie Czech neue Bedeutungen in der ästhetischen Verflechtung von Text- und Bildebenen. Ausgangspunkt für ihre konzeptuellen Fotografien ist ausgewähltes Textmaterial, das sie jeweils mit einem bildhaften Gegenüber kombiniert. Dabei untersucht die Künstlerin die Wechselwirkungen von Bild und Text auf deren poetisches Potenzial hin. Neben Arbeiten aus Werkreihen wie Negative Calligrammes (2018) und Poet’s Questions (2018/19) präsentiert Czech im KINDL erstmals die als Doppelprojektion realisierte Serie Cigarette ends (2019), in der sie die Markennamen gerauchter, unterschiedlich angeordneter Zigarettenstummel zu Kurzgedichten (Minimal Poems) arrangiert.

Die wie Handschriften anmutenden Malereien von Friederike Feldmann lassen sich nicht lesen, auch wenn man zunächst meint, einzelne Buchstaben entziffern zu können: Die kraftvollen Linien und geschwungenen Bögen, die an die lateinische Schrift angelehnt sind, entpuppen sich bei genauerer Betrachtung als abstrakte Zeichenketten ohne normiertes Bezugssystem. Im Maschinenhaus M2 werden unter anderem Arbeiten aus den Werkgruppen oneliner (2014-2019) und lyrics (2012) gezeigt. Einen markanten Akzent setzt Feldmann mit ihrer ortsspezifischen Deckenmalerei, mit der sie die Flächen des Sheddachs einbezieht.

Die Ausstellung wird kuratiert von Andreas Fiedler.

Natalie Czech (*1976 in Neuss) lebt und arbeitet in Berlin. Ihre Arbeiten wurden zuletzt in Einzelausstellungen im Heidelberger Kunstverein (2017), Crac Alsace – Centre Rhénan d’Art Contemporain, Altkirch (2016), Palais de Tokyo, Paris (2014) und Kunstverein in Hamburg (2013) gezeigt, darüber hinaus in Gruppenausstellungen im Fotomuseum Winterthur (2019), der Kunsthalle Wien (2017), Kunsthalle Hamburg (2016), MoMA – Museum of Modern Art, New York (2015) und der Pinakothek der Moderne, München (2015).

Friederike Feldmann (*1962 in Bielefeld) lebt und arbeitet in Berlin. Ihre Arbeiten waren u. a. in den folgenden Ausstellungen zu sehen: Art and Alphabet (Hamburger Kunsthalle, 2017), Disegno, Zeichenkunst für das 21. Jahrhundert (Kupferstichkabinett Dresden, 2015), Retoucher le Palais (Künstlerhaus Palais Thurn und Taxis, Bregenz, 2014), Wall Works (Hamburger Bahnhof, Berlin, 2013), Leichtigkeit und Enthusiasmus: Junge Kunst und die Moderne (Kunstmuseum Wolfsburg, 2009). Seit 2012 ist Feldmann Professorin für Malerei an der Weißensee Kunsthochschule.