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In ihren fotografischen Arbeiten setzt sich Natalie Czech mit der wechselseitigen Beziehung von Text und Bild auseinander und geht der Frage nach, inwiefern Worte Bilder evozieren und deuten. Dabei nutzt sie Konzepte von Autorschaft, Subjektivität, Dokumentation und der Produktion von Bedeutungszusammenhängen.

2010 erhielt sie für die fortlaufende Serie Hidden Poems das Alfried Krupp von Bohlen und Halbach Stipendium für zeitgenössische Fotografie. Illustrierte Seiten aus Magazinen, Tageszeitungen oder Bildbänden bilden das Ausgangsmaterial dieser Werkreihe. Natalie Czech hebt einzelne Buchstaben und Worte in den jeweiligen Texten hervor, die ein vormals „verborgenes“ Gedicht ergeben. Die Poems stammen u.a. von E.E. Cummings, Jack Kerouac und Rolf Dieter Brinkmann. Wie ein kurzer Gedanke – ein literarischer Schnappschuß – erscheinen sie im Kontext der Seite und erschüttern das „sinnvoll“ bestehende, aufeinander abgestimmte Text-Bildgefüge. Es entsteht ein Text im Text, der im Dialog mit den bereits existierenden Bildern und Texten neue Deutungen anregt.

Für die Serie A Small Bouquet, einer Neuproduktion für den Kunstverein Langenhagen, nutzt Natalie Czech das Figurengedicht als Versuch der Verbindung von Schrift und Bild und kehrt den für die Hidden Poems bewährten Prozess des Einschreibens in ein bestehendes Textgefüge um. Das Ausgangsmaterial bilden nicht vorhandene Textfragmente, sondern ein Bildgedicht. Natalie Czech hat für A Small Bouquet sieben Autoren - Andrew Berardini, Julien Bismuth, Maia Gianakos, Leslie-Ann Murray, Mick Peter, Nathania Rubin und Alix Rule – eingeladen, jeweils einen Text zu schreiben, der das gleichnamige Kalligramm des amerikanischen Dichters Frank O’Hara (1926 - 66) enthält. Die Texte entwickeln sich punktgenau um das Kalligramm, betten es im Textfluß ein, lösen jedoch somit seine Bildlichkeit auf. Natalie Czech präsentiert die Texte als Fotografien von Buchseiten und stellt durch Markierung der Worte auf den Fotografien die Bildlichkeit des Kalligramms wieder her. Natalie Czech (*1976) lebt und arbeitet in Berlin. Sie erhielt zahlreiche Preise und Stipendien, ihre Arbeiten wurden in Einzel- und Gruppenausstellungen in Europa und den USA präsentiert. In diesem Jahr sind ihre Arbeiten u.a. in Ausstellungen im Kunsthaus Bregenz, Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen / Schaufenster, Düsseldorf und bei C/O Berlin zu sehen.

Die Ausstellung wird ermöglicht durch die freundliche Förderung der Stiftung Niedersachsen und des Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur . Herzlichen Dank!


In her photographic works, Natalie Czech examines the interrelationship between text and image and explores the question of how words evoke and interpret images. She uses concepts of authorship, subjectivity, documentation and the production of contexts of meaning.

In 2010 she received the Alfried Krupp von Bohlen und Halbach Award for Contemporary Photography for her ongoing series, Hidden Poems. Illustrated pages from magazines, newspapers or picture books provide the raw materials for this series. Natalie Czech highlights individual letters and words in the respective texts that produce a formerly 'hidden' poem. The poems come from, among others, E.E. Cummings, Jack Kerouac and Rolf Dieter Brinkmann. Like a quick thought - a literary snapshot - they appear within the context of the page and rattle the 'rationally' established, coordinated text and image structure. The result is a text within the text that stimulates new meanings in dialogue with the already existing images and texts.

For the series, A Small Bouquet, produced for the Kunstverein Langenhagen, Natalie Czech uses calligrams as an attempt to confront and intertwine text and image, she reverses the process established for Hidden Poems of inscribing into an existing text structure. The source material is not pre-existing text fragments, but a picture poem. Natalie Czech invited seven writers - Andrew Berardini, Julien Bismuth, Maia Gianakos, Leslie-Ann Murray, Mick Peter, Nathania Rubin and Alix Rule - to each write a text that contains the same calligram of the American poet, Frank O'Hara (1926 - 66). The texts develop precisely around the calligram, embed it in the text flow and thereby, however, dissolve its iconicity. Natalie Czech presents the texts as photographs of book pages and re-presents the calligram through marking words in the photographs. Natalie Czech (b. 1976) lives and works in Berlin. She has received numerous awards and scholarships, her work has been presented in solo and group exhibitions in Europe and the USA. This year her work can be seen in exhibitions at, among others, Kunsthaus Bregenz, Kunstverein Rhineland and Westphalia Kunstverein / Schaufenster, Düsseldorf and at C / O Berlin.

The exhibition is generously founded by the Foundation Lower Saxony and the Ministry of the State of Lower Saxony, Germany.

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Natalie Czech
Hidden Poems