press release only in german

Die Ausstellung „The Arctic Series. Part II“ ist die Fortsetzung einer Kooperation zwischen der Städtischen Galerie Delmenhorst und dem Kunstverein Bremerhaven, die gemeinsam das künstlerische Werk der Künstlerin Nathalie Grenzhaeuser (*1969, Stuttgart) in der Nordwestregion vorstellen. Ihren Anfang nahm die Zusammenarbeit im Januar 2016 mit der Ausstellung „The Arctic Series. Part I“ im Haus Coburg in Delmenhorst. „The Arctic Series“ beschreibt dabei den inhaltlichen Themenkomplex, dem beiden Ausstellungen gewidmet sind: Foto- und Videoaufnahmen, die aus den verschiedenen Aufenthalten der Künstlerin auf Spitzbergen resultieren. Den unmittelbaren Anlass bildete dabei ihr jüngster Aufenthalt als Fellow des Hanse-Wissenschaftskolleg Delmenhorst auf der deutsch-französischen AWIPEV-Station in Ny-Ålesund im April 2015 im Rahmen des Projektes „Expedition Wissenschaft und Kunst“, einer 2012 begonnen Kooperation mit dem Alfred-Wegner-Institut, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung aus Bremerhaven.

Delmenhorst und Bremerhaven boten sich vor diesem Hintergrund als Ausstellungsort für die fotografischen Aufnahmen der Künstlerin aus der Polarregion an. Standen die Fotoserien Nathalie Grenzhaeusers dabei zu Beginn ihrer Auseinandersetzung mit der Arktis noch in der Tradition der Künstler, die einst die Reisen der „großen“ Entdecker in uns zuvor unbekannte Regionen der Welt mit ihren Zeichnungen, Aquarellen, Gemälden oder schwarz/weiß Aufnahmen vermeintlich neutral dokumentierten und visualisierten, gilt ihr Interesse seit 2007 mehr und mehr den Eingriffen in den ökologisch sensiblen arktischen Landschaftsraum sowie unseren kulturell geprägten, romantischen Vorstellungen der Arktis. Diese ungleichen Erscheinungsbilder überführt sie mittels analoger und digitaler Bildtechniken in eine eigene Bildsprache. Sie verfolgt also keinen dokumentarischen Ansatz, sondern sie bearbeitet ihre Bilder und zuletzt auch Videosequenzen häufig. Beispielsweise setzt sie ihre Bilder aus mehreren Aufnahmen des gleichen Motives, in unterschiedlichen Lichtverhältnissen oder aus verschiedenen Aufnahmeperspektiven zusammen. Bei den so selbstverständlich, wie natürlich erscheinenden Aufnahmen, handelt es sich somit nicht um klassische Fotografien. Es entstehen vielmehr Bilder, die unter kompositorischen und inhaltlichen Gesichtspunkten gefiltert wurden und über die zeitliche Distanz zum eigentlichen Aufnahmezeitpunkt eine Form der Verdichtung erfahren haben. So auch die Aufnahmen für die aktuelle Ausstellung in der Kunsthalle Bremerhaven, die dort gemeinsam mit älteren Fotografien einer verlassenen Bergbausiedlung gezeigt werden.

In einer Kooperation mit dem Alfred-Wegner-Institut ist ein Begleitprogramm zur Ausstellung vorgesehen, das Besuchern einen Einblick in die aktuelle Forschungstätigkeit auf Spitzbergen eröffnet. Die Termine werden noch bekannt gegeben. Zum Abschluss der Ausstellung findet am Sonntag, den 29. Mai, die Vorstellung eines reich bebilderten Kataloges statt, in dem noch einmal die Inhalte beider Ausstellungen kombiniert mit Beiträgen zur aktuellen Forschungstätigkeit zusammengefasst werden.