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Die Maria Sybilla Merian Preisträgerin Nathalie Grenzhaeuser (*1969) erarbeitet als Fotografin zeitgenössische Landschaftsbilder. Der arktische Landschaftsraum Spitzbergen und das australische Outback sind Ziele ihrer künstlerischen Forschungsreisen, ihre Sujets abgeschiedene Naturräume im Kontrast zu extensiver industrieller Nutzung, Themen die Veränderungen dieser Landschaften in Bezug auf Klimawandel, globalisierte Märkte, militärische Besetzungen und soziale Zusammenhänge. Die Bilder verdanken sich Nathalie Grenzhaeusers Mut, verbotenes Terrain zu betreten, die Verbotsschilder „No Trespassing“ geflissentlich zu umgehen und somit verborgene Sichtweisen zu eröffnen.

Nathalie Grenzhaeuser fotografiert analog und bearbeitet ihre Aufnahmen digital nach. Das Spannungsfeld zwischen „dokumentarischen“ Aufnahmen, die sich oft gefährlichen und strapaziösen Reisen verdanken und digitaler Nachbearbeitung nutzt sie zur Inszenierung der Orte und Landschaften. Es entstehen großartige Landschaften, die gleichermaßen Vorbilder aus Kunstgeschichte und jüngerer Filmgeschichte zitieren und so kulturelles Gedächtnis wie Sehnsuchtshorizonte und Angstszenarien ins Bild setzen.

Der verführerische Duktus der Fotografien lässt die digitale Nachbearbeitung zwar erahnen, doch erschließen sich die Techniken der Inszenierung erst bei genauer Betrachtung. So konstituiert sich in ihren fotografischen Arbeiten zugleich mit dem realen ein unsichtbarer Ort. Über ihre Landschaften legt Grenzhaeuser ein Amalgam aus Pathosformel, leiser Ironie und Verwunderung, das immer wieder ins Unheimliche, Unwirkliche spielt und auf diese Weise Relevanz über das dokumentarische Tagesgeschäft hinaus produziert.

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Nathalie Grenzhaeuser
Trespassing
Kuratorin: Ursula Schöndeling