press release only in german

Eröffnung Freitag, 18.01. um 19:00 Uhr

Der Kunstverein Freiburg freut sich, Nathan Coleys (* 1967 in Glasgow, GB) erste Einzelausstellung in Deutschland ankündigen zu können. Der Künstler hat bereits den „Bandstand“ (2012), ein permanentes Kunstwerk für den Freiburger Stadtteil Rieselfeld geschaffen, das im November 2012 eingeweiht wurde.

„Bandstand“ (dt. Konzertpavillon) ist eine freistehende Skulptur aus Beton, in deren leicht erhöhte Bodenfläche ein Apfelbaum gepflanzt wurde. Sie besitzt eine funktionale Dimension, da sie ähnlich wie ein städtischer Konzertpavillon genutzt werden kann. Ihre modernistische Gestaltung basiert auf einer leicht schwebend erscheinenden Standfläche, die Coley vor einigen Jahren auf einem öffentlichen Platz in Brasilia, der Hauptstadt von Brasilien, entdeckt hatte. Diese Struktur ist in der Ausstellung in seinen beiden Collagen aus der Serie „The Square of the Three Powers“ (2011) wieder zu erkennen. Der Titel der Serie bezieht sich auf die drei Ministerien, die den Platz umgeben. Jedes repräsentiert eine der drei mächtigsten Regierungsbehörden.

Die Grundfläche der Collagen „The Honour Series“ (2012) sind schwarz-weiße Dokumentarfotografien von öffentlichen städtischen Zusammenkünften. Banner werden hochgehalten oder sind, möglicherweise nach einer Demonstration, abgestellt worden. Über diese Ansichten hat Coley Bereiche aus Blattgold aufgetragen. Sie können als Zeichen von idealistischer Sehnsucht innerhalb der grauen Felder der zeitgenössischen globalen Nachrichten-Wertigkeit, oder des Auslöschens von Bestimmtem gesehen werden, was sie zu einer utopischen Generalisierung werden lässt.

Diese Mehrdeutigkeit wird in der Lichtskulptur „A Place Beyond Belief“ (2012) weitergeführt, deren Titel sich in Grossbuchstaben aus LED-Birnen über einem Gerüst ausbreitet. Die Skulptur benennt einen Ort der so sagenhaft ist, dass es kaum zu glauben ist, oder, buchstäblich verstanden, einen Ort jenseits des Glaubens, der für uns unzugänglich ist.

Die Themen der Ausstellung werden von der raumspezifischen Installation im Eingangsbereich der Ausstellungshalle „Untitled (Cardboard Wall Sculpture)“ (2013) zusammengeführt. Sie besteht aus fünf verschieden hohen wandähnlichen Elementen, die zu ineinander greifenden Flächen arrangiert sind. Durch diese müssen die Besucher wie durch ein Labyrinth gehen, um die große Halle betreten zu können. Das Eingeschränkt- und Eingeengtsein führt zum Licht von „A Place Beyond Belief“ (2012), das zunächst von den Flächen verdeckt wird, wenn die Besucher in den Kunstverein kommen. Nathan Coley wurde 1967 in Glasgow, Schottland geboren. Von 1985 bis 1989 studierte er an der Glasgow School of Art. Anschließend lebte und arbeitete er bis 2005 in Dundee. 2007 wurde Nathan Coley in die engere Auswahl für den Turner Prize genommen. Sein Werk wurde bereits international in Gruppen- und Einzelausstellungen präsentiert. Unter anderem in der Contemporary Art Gallery in Vancouver (2012), Fruitmarket Gallery, Edinburgh (2004), dem Centro Cultural de Belem, Lissabon (2001) und dem Westfälischen Kunstverein, Münster (2000). Heute lebt und arbeitet der Schotte in seinem Geburtsort Glasgow.

Rahmenprogramm: Freitag, 18.01. um 19 Uhr Eröffnung Mittwoch, 30.01. und 20.02. jeweils um 19 Uhr Öffentliche Führung durch die Ausstellung Dienstag, 05.02. um 19 Uhr Kunstsalon mit Dr. Christine Litz, Direktorin Museum für Neue Kunst, Freiburg Sonntag, 17.02. um 14 Uhr KKK - Familienworkshop