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Neo Rauch. Dromos Malerei 1993-2017
21.01.2018 - 03.06.2018

Neo Rauch (Leipzig, 1960) ist einer der bedeutendsten Künstler der heutigen Zeit. Seine Werke, die mit dem vorhersehbaren Rhythmus der Kunstentwicklung der vergangenen Jahrzehnte nichts gemein haben, haben die Kunstwelt im Sturm erobert. Im Museum de Fundatie werden 65 Gemälde von Neo Rauch gezeigt, die aus internationalen Sammlungen stammen.

Als Neo Rauch an der namhaften Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig bei Arno Rink studierte, waren Deutschland und Europa noch geteilt. Aufgrund der in Leipzig vorherrschenden Konzentration auf die Malerei und die figurative Darstellung verblieb die dort entstehende Kunst außerhalb der Modeströmungen der internationalen Kunstwelt. Die Werke Neo Rauchs überwanden diese Isolation und ernteten seit den 1990er-Jahren weltweit Lob und Bewunderung.

Die komplexen Gemälde Neo Rauchs versetzen den Betrachter in eine für ihn erkennbare Welt, die im ersten Augenblick vertraut erscheint, bei näherer Betrachtung jedoch Gefühle der Verwirrung und manchmal der Beunruhigung hervorruft. Die menschliche Existenz in ihrer ganzen Vielschichtigkeit, in Situationen der Interaktion und der Isolierung, begegnet uns in vielerlei Gestalten, die häufig im Mitteleuropa vergangener Zeiten verwurzelt sind.

Neo Rauch füllt seine Gemälde mit seinen eigenen Traumbildern, Visionen, Begleitern und Weggefährten. Seine Gemälde verknüpfen ihre Dynamik mit unserem Lebensgefühl. Sie werden Teil unseres Lebens, als wären sie Hausgenossen, die atmen und die uns jeden Tag durch ihre eindringliche Anwesenheit Denkanstöße geben oder Trost spenden können. Die Werke Neo Rauchs feiern die Kraft der Kunst und proklamieren die Tätigkeit des Malens wie auch die Betrachtung von Gemälden als Lebensnotwendigkeit.

Neo Rauch Dromos Malerei 1993-2017 ist eine Übersichtsausstellung, die mit der ersten Einzelausstellung Neo Rauchs in 1993 in der Galerie Eigen + Art in Leipzig beginnt, um danach ein genaues Bild der Entwicklungen in seinem Oeuvre bis zu diesem Moment zu zeichnen. Eines seiner frühesten Gemälde leiht der Ausstellung seinen Namen. Das Wort Dromos bezeichnete im alten Ägypten die von Sphinxen umsäumte Straße, die zum Tempel führte. In der Ausstellung werden auch Bilder aus der Privatsammlung Perlmutt von Neo Rauch und Rosa Loy zu sehen sein, was den sehr privaten Anstrich der Ausstellung verdeutlicht.