20.21 Galerie

20.21 Galerie Edition Kunsthandel GmbH
45133 Essen

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Haruki Murakami: Wie ich eines schönen Morgens im April das 100%ige Mädchen sah

"Gestern kam ich an dem 100%igen Mädchen vorbei", erzählte ich jemandem. "Hm", antwortet er, "war sie hübsch?" "Nein, das nicht." "Also dein Typ." "Ich weiß es nicht mehr. Ich erinnere mich an nichts. Weder an die Form ihrer Augen, noch daran, ob sie große oder kleine Brüste hatte." "Das ist sonderbar." "Ja, es ist sonderbar." "Na und", sagte er scheinbar gelangweilt, "hast du was gemacht? Hast du sie angesprochen, oder bist du ihr nachgelaufen?" "Nein, nichts. Ich bin einfach an ihr vorbeigegangen."

Aufgewachsen in der Konsum- und Medienwelt Japans setzt sich Kuwahra (geboren 1959 in Tokio, lebt und arbeitet in Tokio) kritisch mit dem Materialismus der Gesellschaft Japans auseinander. Inspiriert vom Angebot japanischer Alltagskultur, die mit Mangas und Anime, Fernsehen, Kino und Internet ein breites Spektrum bietet, thematisiert er die konsumorientierte Mentalität des modernen Japans. Anders als bei den Vertretern des japanischen Neo Pop schlägt Kuwahara eher leise Töne an. Figuren und Fabelwesen, die sich auf Kuwaharas Gemälden befinden, sind entsprechend der japanischen Auffassung von Zeichnung meist mit zartem Farbauftrag dargestellt. Zu sehen ist in den Kabinetten der Galerie eine Auswahl von ca. 12 Ölbildern kleinerer und mittlerer Formate aus den neueren Serien "Vacant lot", "Land development" und "Melting", in denen Kuwahara neben Landschaftsportraits junge Mädchen darstellt, die sich am Schönheitsideal der westlichen Magazinwelt orientieren. Leicht bekleidet mit Schlüpfern, blondiert und mit vergrößerten Augen, stellen sich die kindlichen Frauen in aufreizender Pose dem Betrachter dar. Die Mädchen wirken hierbei allerdings nicht offensiv und selbstbewusst, sondern eher verletzlich und oft melancholisch.

Nicky Hoberman Nicky Hoberman (1967 in Südafrika geboren, lebt und arbeitet in London)verkleidet ihre Modelle, meist Kinder, zuerst und lichtet sie dann mit der Polaroidkamera ab, erst dann werden sie gemalt - allerdings handelt es sich dabei nicht um Portraits. Die großformatigen, farbintensiven Ölbilder zeigen überlebensgroße fotorealistisch gemalte Figuren, die sich schwebend und losgelöst, in Gruppen oder einzeln, über eine monochrom grundierte

Oberfläche bewegen. Goldig und unschuldig wirken sie auf den ersten Blick, der zweite dann zeigt Jungen und Mädchen in den Gefilden der kindlichen Paradiese, in den Augen und Gesten Ahnungen von Schuld und Unschuld, Freude, Lust und Verführung.

In ihren Arbeiten, die wie traumgleiche Allegorien anmuten, geht es Hoberman um die Themen Isolation, Identität und Individualität, Begriffe, die verschiedene Facetten des Übergangs von der Kindheit hinüber in das Erwachsenenalter benennen. In der Halle der ca. Galerie werden ca. 6-8 großformatige Gemälde und Zeichnungen zu sehen sein. Pressetexte

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Masahiko Kuwahara: Paintings
Kabinette der Galerie

Nicky Hoberman: Playtime
Halle der Galerie