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Nicole Six & Paul Petritsch verfolgen stringent und kompromisslos ihre künstlerischen Ideen und setzen diese in Videoarbeiten, Installationen und Fotografien, aber auch in temporären, performativen Interventionen um. Eine zentrale Frage, die den Arbeiten des Künstlerduos zugrunde liegt, ist das Verhältnis des menschlichen Subjekts zur Welt als existenzielle Erfahrung. Der eigene Körper dient ihnen als Möglichkeit der Verortung und Orientierung in Raum und Zeit. Mit eigens definierten Ordnungssystemen erstellen sie individuelle Kartografien, legen oder hinterlassen Spuren und schreiben sich in Orte ein. Für ihre Versuche, den Raum zu öffnen, ist der leere, der grenzenlos scheinende – und damit jeder Orientierungshilfe entbehrende – Raum ideal. Hier stellen sie mit radikalen Handlungen Gesetzmäßigkeiten wie konventionelle Vorstellungen des In-der-Welt-Seins auf die Probe, mitunter auch auf den Kopf. Die von Six & Petritsch inszenierten Situationen sind durchaus verunsichernd und provozieren die Wahrnehmung von Raum und Zeit ebenso wie die des menschlichen Tuns.

Den meist einfachen künstlerischen Interventionen entsprechend sind Reduktion und Abstraktion wesentliche Kriterien der Formfindung. Die Wiederholung eines scheinbar immer gleichen oder nur minimal sich verändernden Bildes, aber auch das bewusste Schaffen von Leerstellen in der Narration oder das Fokussieren auf Nebenschauplätze einer Handlung sind künstlerische Strategie.

Das für die Secession konzipierte Ausstellungsprojekt Atlas ist die erste große Einzelausstellung von Nicole Six & Paul Petritsch in Österreich und zeigt eine aktuelle Intervention, mit der sie sich den Begriffen von Raum und Zeit in gegensätzlichen Maßstäben nähern.

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Nicole Six / Paul Petritsch
ATLAS