press release only in german

Die in Krems erstmalig realisierte Mixed-Media-Installation „Twelve O’Clock in London“ der in New York lebenden österreichischen Künstlerin Nin Brudermann (geb. 1970) dokumentiert die einzigartige und weitgehend unbekannte tägliche Realität internationaler Kollaboration aller Weltstaaten.

In dieser durch die UNO organisierten tagtäglichen Routine steigen tausende Ballone von allen Staaten der Welt gleichzeitig, jeweils um UTC 0 und 12 Uhr, auf. Was utopistisch und verträumt klingt, findet seine Erklärung auf wissenschaftlicher Ebene: Wetterballone erfassen täglich den klimatischen Ist-Zustand der Atmosphäre zeitgleich in allen Ländern der Erde. Seit 2002 sammelt Brudermann mit aktiver Mitwirkung der einzelnen Staaten Videodokumente dieses tagtäglichen Ereignisses, zeitweise unter Teilnahme der Künstlerin als performative Infiltrierung des internationalen Staatennetzwerks. Über 150 Videos sowie eine Rekonstruktion der „Schaltzentrale“ des Projekts aus dem Atelier der Künstlerin bieten der Manifestation kollaborativer Simultanität aller Nationen eine sublime Darstellung. Nin Brudermann versteht sich als Künstlerin der Nachforschung. Mit ihrer Kunst versucht sie das sichtbar zu machen, was sie gerne als „Nischenwelten“ bezeichnet, aus deren Perspektive es der Künstlerin gelingt, den Betrachter für die Möglichkeit zu sensibilisieren, zur selben Zeit mehrere Realitäten wahrzunehmen.

only in german

Nin Brudermann
Twelve o'clock in London
Ort:Zentrale Halle
Kurator: Dieter Buchhart