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Die schwedische Künstlerin Nina Canell (*1979, lebt in New York) überführt in ihren fragilen Installationen von Menschen gemachte Objekte und ‚natürliche’ Fundstücke in Versuche über Veränderlichkeit. Elektrische Geräte und Neonröhren gehen eine Verbindung mit Wasser und Holz, mit Trichtern, Musikinstrumenten und Besenstielen ein, die aus ihren vertrauten Gebrauchszusammenhängen gelöst zu unhierarchischen Assemblagen zusammengefügt werden. Jedes Element spielt - auch im Sinne einer skulpturalen und formalen Balance - eine tragende Rolle, steht aber nicht absolut, sondern ist Teil eines transitorischen Ereignisses. Das Material wird zum Handlungsträger und entfaltet eine eigene zeitliche und narrative Logik. Canells Arbeiten muten teils geisterhaft an, wenn aus dem Astloch eines Dielenbrettes Nebel aufsteigt und sich im Raum verliert. Der Moment des natürlichen Vorgangs haucht dem Material temporär sichtbares Leben ein und weitet diese Erfahrung auf den Ausstellungsraum aus, da es potentiell weitere atmende Löcher im Dielenboden gibt. Diese fragile Lebendigkeit erinnert an naturmystische Konzeptionen und stellt unsere Wahrnehmung von Realität zeitweise in Frage. Auch Ton, bzw. Musik und Energie sind trotz latenter Unsichtbarkeit Teil von Canells Installationen und entfalten einen synästhetischen Erfahrungshorizont. Objekte und natürliche Ereignisse erhalten eine skulpturale, temporäre, fast performative Form, in der sich die einzelnen Materialien gegenseitig beeinflussen und narrative Assoziationen entstehen, die beständig in Bewegung bleiben.

Die Ausstellung wird gefördert von Culture Ireland.