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Im Januar hatten wir Ihnen unser Halbjahresprogramm vorgestellt „Drei Künstler machen nacheinander den Versuch mit malerischen Konzepten die Wahrnehmung der Wirklichkeit auf den Prüfstand zu stellen, verbunden mit der Frage, welchen Einfluss hat Sprache und Denken auf den Erkenntnisvorgang, auf die Rezeption der Gegen-wartskunst?“

Tim Beeby ersetzte mit seinen Folds-Werken „Window und Door“ die realen Fenster und Türen durch eine neue malerische Qualität. Margaret Marquardt, deren Ausstellung eben zu Ende ging, zeigte in ihren konzeptuellen malerischen Objekten gefährdete Identität von nahezu verstörender Zartheit.

Die dritte Ausstellung nun ist dem österreichischen Künstler Norbert Fleischmann gewidmet. Mit „Korrespondenzen und Ordnungen“ treibt dieser herausragende Maler ein Verwirrspiel mit unserer Wahrnehmung. Hilft er uns unsere vermeintlichen Kenntnisse zu ordnen, korrespondiert seine Malerei mit unserer festgefügten Wahrnehmung?…“Heinz Knobeloch (ein deutscher Autor über Fleischmann) hat unter Bezugnahme auf das Selbstbewusstsein, mit dem Norbert Fleischmann seine Form von Könnerschaft präsentiert, auf Vasari, den Begründer der Kunstgeschichte an der Schwelle von der Renaissance zum Manierismus verwiesen. Für den Maler, der die Malerei in dieser Weise vorführt, ist ihre Entwicklung in gewisser Weise bereits abgeschlossen. Sie beginnt neu als eine Art von “semantischer Malerei“, als eine Malerei, der es nicht um das Dargestellte geht, sondern um das, was dieses mit uns macht. Eine Malerei, der es nicht um einen Gestus des künstlerischen Temperaments geht, sondern um die Nähen und Fernen, die Schichten der Tiefe, die uns nicht mehr losgelassen haben, seitdem die Romantik sie entdeckt hat. Ohne die eine oder andere Ironie wären wir in diesen Tiefen aber verloren. Deswegen schließe ich mit einem Verweis zum Kafka-Text, der mit den Worten endet: »Im übrigen will ich keines Menschen Urteil, ich will nur Kenntnisse verbreiten, ich berichte nur, auch Ihnen, hohe Herren von der Akademie, habe ich nur berichtet«…. Nobert Fleischmann wird anwesend sein, ob er uns nun im Sinne Kafkas nur berichtet, das müssen Sie ihn selber fragen ….….gerne anlässlich der … Postromantische Entgrenzung unseres Denkens oder barockes Verwirrspiel, das Werk von Norbert Fleischmann gehört gesehen, es ist ein malerischer Geniestreich…“ bis 9. Juli 2017 haben Sie dazu die Möglichkeit. Wir freuen uns auf Sie!

* Textauszug Dr. Peter Zawrel über Norbert Fleischmann 2016