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Norbert Schwontowski / Raphaela Vogel
Sammlungspräsentationen

Eröffnung beider Präsentationen am Mittwoch, 5. Februar 2020, 19 Uhr

Gerade in Zeiten zurückgehender Ankaufs- und Ausstellungsetats bedeuten zuverlässige Freund_innen für Museen eine Überlebensgarantie. Ohne Museumsinitiative, ohne Förderstiftung, ohne all die privaten Leihgeber_innen, die sich teils von Anfang an zum Neuen Museum Nürnberg bekennen, stünde das Haus nicht dort, wo es nach 20 Jahren Arbeit angekommen ist. Unter Freunden darf das einmal in aller Deutlichkeit gesagt werden. Und im Rahmen des Jubiläums soll dies gefeiert werden: Im Obergeschoss der Sammlung wird 2020 durch eine Reihe von Präsentationen der Fokus auf die Zusammenarbeit des Museums mit verschiedenen Partner_innen gelegt. Es können selbstverständlich nicht alle sein, doch alle sind gemeint: bis hin zu den großen und kleineren Sammler_innen, die ihre Schätze mit der Allgemeinheit teilen.

Den Auftakt macht am 5. Februar eine Doppelpräsentation. Die Freund_innen und Förder_innen, die sich bis heute Museumsinitiative nennen, weil sie als Bürgerinitiative starteten, haben den Ankauf einer raumfüllenden Installation des Shootingstars Raphaela Vogel möglich gemacht.

Der Berliner Sammler Georg Böckmann hat unlängst seine Zusammenarbeit mit dem Neuen Museum verlängert und intensiviert, indem er ihm Zugriff auf die über Richter, Penck und Graubner hinausreichende, übrige Sammlung gewährt hat. Präsentiert wir nun ein Ensemble von Werken des Malers Norbert Schwontkowski.

Zur Sammlungspräsentation Norbert Schwontowski
Er ist noch immer ein Künstler für Kenner_innen: Die Gemälde Norbert Schwontkowskis (1949-2013) sind vornehm zurückhaltend und höchst poetisch. Abseits aller Strömungen kultivierte der Bremer Maler eine figürliche Kunst der leisen Töne, die tiefe Einblicke in die Absurdität der Existenz ermöglicht. Dies geht selbstverständlich nicht ohne feinen Humor, der sein versöhnliches Licht auf die wie isoliert erscheinenden Szenen und Szenerien wirft. Denn die Welt ist weit, selbst in den kleinsten Formaten Schwontkowskis. Die aus der Sammlung Böckmann stammenden Gemälde erweisen den Maler als einen begnadeten Koloristen, der die Nuancen selbst der schmutzigsten und düstersten Farbtöne zelebriert.

Ermöglicht durch Dauerleihgaben der Sammlung Böckmann.

Zur Sammlungspräsentation Raphaela Vogel
Mit Uterusland, einer von der Museuminitiative neu erworbenen raumgreifenden Installation Raphaela Vogels, präsentiert sich eine der aktuell aufstrebendsten Künstlerinnen. In der zugehörigen Videoarbeit inszeniert Vogel ihre eigene Geburt – aufgenommen in einem Schwimmbad ihrer Geburtsstadt Nürnberg, in der sie auch studierte. Zusammen mit dem überlebensgroßen anatomischen Modell einer weiblichen Brust und dem an Milch erinnernden Abguss einer lebensgroßen Pferdefigur aus Polyurethan, formuliert sie Fragen nach Geschlechterkonstruktionen und einer emanzipierten künstlerischen Produktion. Letztere geht für Raphaela Vogel immer auch mit einer schonungslosen Selbstrepräsentation einher, die den Druck des Schaffensdrangs als Bedrängnis wie als Kraft zu erkennen gibt.

Ermöglicht durch die Museumsinitiative. Freunde und Förderer des Neuen Museums e.V.