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Nach nunmehr 19 Jahren widmet das Museum am Ostwall dem in Düsseldorf und in der Toskana arbeitenden Maler Norbert Tadeusz endlich wieder eine Ausstellung größeren Umfangs, ja mit retrospektivem Charakter. Jenseits jeder modischen Strömungen schuf Tadeusz, der 1940 in Dortmund geboren wurde, mithin also in diesem Jahr seinen 60. Geburtstag feiern konnte, mit großer und kontinuierlicher Beharrlichkeit ein komplexes und rein numerisch sehr umfangreiches Oeuvre. Es ist stets bei der Figuration geblieben und hat alle malerisch möglichen Register an verschiedenen Zyklen-Schwerpunkten demonstriert: Im Zentrum standen und stehen Frauenakte, zum Teil zu großformatigen verschlungenen Arabesken verwoben, aber auch vereinzelt in vereinsamter Korrespondenz mit den Dingen des Ambientes.

Es gibt den Fleisch-Zyklus ("Carni") und vor allem den Pferde-Zyklus ("Cavalli"), der ausgewählte Situationen aus dem zweimal im Sommer stattfindenden Pferderennen ("Palio") in der alten toskanischen Stadt Siena zum Thema hat. In hochdramatischen Einzelszenen schildert Tadeusz die Destruktion der "mythischen Einheit" von Pferd und Reiter, das Stürzen auf dem engen, sandbedeckten Parcours, das Abgeworfenwerden, das Haltverlieren im metaphorischen Sinne. Nie verliert er dabei die Körperlichkeit von Mensch und Tier aus den Augen; er malt sie geradezu altmeisterlich differenziert, schattenlos herausgehoben im farbigen Raum oder metaphysisch überhöht durch intensiven Schattenwurf der Figuren. Ein Gefühl von existentiellem "Geworfensein" des Menschen stellt sich angesichts vieler Bilder von Tadeusz ein.

Die Ausstellung stellt aus allen Facetten seiner langjährigen Kunstproduktion exemplarische Werke zusammen, die den unbeirrt eigenständigen Kosmos des Künstlers Tadeusz spiegeln.

Pressetext

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Norbert Tadeusz