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Mit Not Yet Titled präsentiert Museumsdirektor Philipp Kaiser im Herbst 2013 eine umfassende Sammlungsneupräsentation, die sich nicht bloß als Bestandsaufnahme versteht, sondern ebenso Neuankäufe präsentieren wird und damit eine programmatische Perspektive formuliert. Die Ausstellung, die sich ber das ganze Haus erstreckt, hat deswegen noch keinen Titel gefunden, weil sie den prozessualen und temporären Charakter dieser subjektiven Sichtung hervorheben will. Altbekanntem soll neue Aufmerksamkeit zuteil werden; Werke, die bislang im Depot waren, werden ans Tageslicht geholt und neu evaluiert.

Das Museum ist ein Ort, an dem Kunstgeschichte aus der Sicht der Gegenwart stets von Neuem betrachtet, bewertet und umgeschrieben wird. In diesem Sinne ist die Vorläufigkeit einer jeglichen Geschichtsschreibung das zentrale Moment von Not Yet Titled.

Das Museum wird von zwei Achsen im Ober- und Untergeschoss durchzogen, die sich jeweils von den frühen 1960er Jahren in die Gegenwart erstrecken und denen unterschiedliche Konzepte der Wirklichkeit zu Grunde liegen: Zum einen, im Obergeschoss, die Hinwendung zur Wirklichkeit über das Medienbild und Appropriation, wie in den Werken von Andy Warhol, John Baldessari und Sherrie Levine; zum anderen im Untergeschoss die Hinwendung zur Buchstäblichkeit und damit zu Prozess, Arbeit, Ortsspezifität und zum Politischen, von den minimalistischen Skulpturen von Carl Andre ber Hans Haackes Condensation Wall zu der neu angekauften Fotoserie von Allan Sekula, die Arbeiter beim Verlassen der Fabrik zeigt. Der erste Stock fungiert dabei als Scharnier zwischen europäischer Moderne, amerikanischer Spätmoderne und Minimalismus.

Im großen Saal im Untergeschoss des Museums wird Michael Heizers Großprojektion Actual Size (Elsinore) erstmals seit der Ausstellung Guggenheim International 1971 in New York präsentiert. Die Peter und Irene Ludwig Stiftung kaufte diese spektakuläre Arbeit jüngst für die Sammlung an, um die zwei bereits vorhandenen Heizer Skulpturen schlüssig zu ergänzen. Im anderen großen Saal des Museums wird eine ebenfalls großformatige Installation der amerikanischen Konzeptkünstlerin Barbara Kruger gezeigt, die das Museum Ludwig 1995 angekauft hat, welche jedoch seitdem nicht mehr zu sehen war. Diana Thaters Videoinstallation von 1995 wird ebenfalls erstmalig in Not Yet Titled präsentiert. Neon-Arbeiten von Richard Serra werden zu diesem Anlass restauriert und jüngste Ankäufe von Monika Baer, Nairy Baghramian, Mark Boulos, Elad Lassry, Hans Haacke und anderen zum ersten Mal gezeigt.

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Not Yet Titled
Neu und für immer im Museum Ludwig
Neupräsentation der Sammlung

Künstler: Kai Althoff, Monika Baer, Nairy Baghramian, Mark Boulos, Michael Heizer, Elad Lassry, Hans Haacke, Barbara Kruger, Richard Serra ...

Kurator:
Philipp Kaiser