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Ökokino
23. August – 10. November 2019

Pressetermin: Mi, 21. August 2019, 10 Uhr
Eröffnung: Do, 22. August 2019, 19 Uhr

Mit Beiträgen von Marwa Arsanios, John Chester, Adam Curtis, Greta Gaard, Nikolaus Gansterer & Khadija von Zinnenburg Carroll, Jay L. McMullen / Rachel Carson, Rosalind Nashashibi, Annie Sprinkle & Beth Stephens, Lucia Steinwender, Fabrizio Terranova / Donna Haraway, Greta Thunberg und Kjersti Vetterstad

Im Angesicht der planetarischen Krise stellt sich die Frage, wie wir zu einer lustvoll responsiven Beziehung zum Planeten gelangen können. Wie könnten wir nicht-anthropozentrische Ökologiken erzeugen, mit denen wir aufhören, in persönlichen Rechten und ausgeglichenen Tauschverhältnissen zu denken, und stattdessen Konzepte von Fürsorge und Empathie modellieren, die das Wohlsein aller Wesen anstreben? Könnten wir uns im Rückbesinnen vorwärtsbewegen, zu einem Resonanzraum finden, in dem wir mit den planetarischen Bedürfnissen schwingen? Was, wenn wir uns selbst in einem Kontinuum mit dem Nicht-Menschlichen und dem Nicht-Tierischen verorten – in einer bejahenden, vielleicht sogar libidinösen Beziehung? Könnten wir uns so vom Gedanken befreien, dass wir Verzicht üben müssen und uns stattdessen auf die Lust konzentrieren, Verbundenheit mit anderen zu erleben – mit Pflanzen, Tieren und Mineralien? In bewegten Bildern präsentiert das Ökokino Versuche, eine Ökokomplizenschaft leidenschaftlicher Verschränkungen hervorzubringen.

Für diese Ausstellung verwandelt sich das TAXISPALAIS in ein Kino mit vier Sälen, die mit natürlichen Werk- und Rohstoffen schallgedämpft wurden und thematisch diverses Filmmaterial vereinen: künstlerische Positionen, Kino- wie Fernseh-Dokumentationen und Konferenz-Interventionen – einige davon werden erstmals in Österreich gezeigt. In Saal 1 läuft gewissermaßen der Vorspann: Gegenwartskino aus Sonne, Wind, Wärme und anderen nicht-menschlichen Handlungsmächten und die kürzlich gehaltenen Reden zweier Aktivistinnen. Langfilm-Vorschläge, wie wir die Gleichung von menschlichen und nicht-menschlichen Akteur_innen lustvoll umformulieren könnten, werden in Saal 2 präsentiert. Saal 3 zeigt zentrale Vorläufer_innen der heutigen Diskussion und Saal 4 entlässt die Besucher_innen mit der Hinwendung zu existierenden Praktiken, die als ökofeministisch gelten können, ohne dass sie selbst Anspruch auf diesen Titel erheben.

Kuratiert von Nina Tabassomi