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Der Otto-Motor kann vielleicht als das weitverbreitetste Resultat des natur-wissenschaftlich fundierten Reduktionismus betrachtet werden. In ihm hat die westliche Kultur der Objekt-Fixierung einen komplexen Ausdruck gefunden: die Elemente des Motors bleiben alle an ihrem Platz, rotieren um die eigene Achse und sorgen so durch Mobilisierung für personale Emanzipation der bewegten Individuen.

Die Entwicklung des Otto-Motors ist ohne eine westlich geprägte Entwurfstradition, die im Erstellen schematischer Zusammenhänge ihre programmatische Stärke hat, nicht denkbar. Imaginär und konkret findet diese Zeichen-Technik auf Flächen statt und mit der Fläche beginnt die Entfremdung vom Raum. Denn erst die Fläche trennt das distanzlos eingelassene Subjekt von den allgegenwärtigen Affektionen seiner unmittelbaren Umgebung und macht es frei für Entwürfe. Ohne diese Fähigkeit könnte sich das Subjekt nicht zur Person emanzipieren. Bio-Phantasie und Psycho-Chemie wird eine Flächen-Installation, in der poeto-logische und ästhetische Spekulationen zu Begriff und Bild des Menschen zeichenhaft und stofflich Form angenommen haben. Im Zusammenhang damit schließt sich ein physio-kubistischer Apparat an, in dem Farbmisch-Prozesse ablaufen können: plastische all-over-Malerei sozusagen.

Ein großer Teil der Kunst arbeitet sich seit geraumer Zeit bis heute am Thema des Menschen als eine wunderbar komplexe und geistig beseelte Maschine ab. Denn neben allen humanistisch motivierten Kompen-sationsbemü-hungen (z.B. eine Fahrt ins Grüne mit dem Auto) bleibt eine, vielleicht beunruhigende Frage relevant: Ist alles (nur) Mechanik? Oliver Ross (Pressetext)

Vita Geburt in München 1974-88 Schule; Abitur 1993-98 Studium der freien Kunst an der HfbK Hamburg Diplom mit Auszeichnung 1999-2001Assistent für freie und angewandte Kunst bei B.J. Blume an der HfbK, Hamburg

Ausstellungen

1999 PSYCHOPHYSISCHES LABOR Installation in Das Nichtschwimmerbecken Schloß Agathenburg 2000 PSYCHOCHEMIE nstallation in Problem Malerei Kunstverein Gütersloh 2001 DIE ENTÄUSSERUNG DES EINGEBILDETEN INNENLEBENS SEELE) FÜHRT ZU VISUELLEM MATERIALISMUS UND PRODUZIERT MITTELS PHYSIO-KUBISTISCHEN VERDRÄNGUNGSAPPARATEN LICHTGENERIERTE MALEREI Installation in bauanleitung Kunstraum Walcheturm, Zürich

2002 INNENWELTHYPOTHESE I Installation Wilhelm Lehmbruck Museum, Duisburg

INNENWELTHYPOTHESE II nstallation in seeyouatthepremierefair Kongreßzentrum, Berlin

2003 KOSMOPHRENETISCHES SEELENMATERIAL Schaufensterdekoration als problembewusstes Infotainment für Flaneure Ladengalerie trottoir, Hamburg

2004 INNENWELTHYPOTHESE III Installation mit poeto-logischer Explikation ausstellungsraum 25, Zürich

PHÄNO–CUBE Skulptur und Text in der Schamgegend der Ausstellung Kunstlicht-Kongress Kunstraum Walcheturm, Zürich

DER PHRENETISCHE WAHN, GEFÜHLE UND GEDANKEN ALS INTROJIZIERTE PRIVATSACHEN AUS DER EIGENEN INNENWELT MITTELS ÄSTHETISIERUNG ZURÜCK AN DIE UMWELTLICHEN GEGENSTÄNDE UND STOFFE ZU BINDEN, KANN ZU ENTROPIE IM 3–DIMENSIONALEN FLÄCHENRAUM FÜHREN Installation Ausstellungsraum Taubenstrasse 13, Hamburg

WO IST MEIN GEHIRN ? INNENWELTHYPOTHESE 2004 Installation und Text als Teil des Kunst/Bau-Projektes chemicalmoonbaby Villa von Katrin Bechtler, Zürich

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Oliver Ross - Psycho-Chemie und Bio-Phantasie
Installationen