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Vernissage Donnerstag, den 23. März um 19 Uhr

I never get fed up with looking at the images. I can honestly say that of all the things I’ve collected in my life,nothing has endeared me more than collecting photography. (Elton John)

Die niederländische Foto-Künstlerin Margi Geerlinks, deren Arbeiten unter anderem in der Elton John Sammlung vertreten sind, wird ab dem 23. März Fotografien aus ihrer Serie ’Crafting Humanity’ in der Galerie Caprice Horn vorstellen.

Die Montage von Körperteilen ist erst durch die Einführung der Digitalen Fotografie möglich geworden. Diese technischen Methoden haben besonders unter jungen Künstlern eine Auseinandersetzung mit dem Körper hervorgerufen und Fragen zu Individualität, Geschlecht und Identität evoziert. Es ist offensichtlich, daß die Mittel,mit denen wir uns selbst präsentieren auch die Wahrnehmung von uns selbst beeinflussen.

Der Kritikerin Cecilia Andersson zufolge ist auch Margi Geerlinks in ihr Werk miteinbezogen, indem sie die Idee verfolgt, Identitäten zu erzeugen. In ihren Fotoarbeiten konfrontiert sie nicht allein die Vergangenheit mit der Gegenwart, die Jugend mit dem Alter, sondern stellt auch den Zustand von Menschen zwischen diesen Früh- und Spät-Phasen des Alters dar. Den Betrachter erfaßt ein Gefühl der Fremdartigkeit und durch die glaubhaft geschilderte Szenerie scheinen die Grenzen der Zeit aufgehoben zu sein.

Das Thema von Geerlinks Arbeiten ist der menschliche Körper, seine Zeugung und Vergänglichkeit. Wir sehen eine Frau, die ein Baby strickt, eine andere stickt ein menschliches Ohr, ein Mann näht einen Jungen mit einer Nähmaschine und ein Mädchen häkelt ihre eigenen Brüste. Handarbeiten, wie Nähen, Stricken, Sticken oder aber Häkeln vermitteln uns etwas traditionell weibliches. Auch wenn Geerlinks Arbeiten auf die allgemeine Präsenz von wissenschaftlicher Manipulation anspielen, sieht sie keinen Grund für Panik: Auf den Betrachter strahlen die Werke eher eine sonderbare Ruhe aus. Alles scheint vertraut. Geerlinks Arbeiten porträtieren bekannte Emotionen, das Bedürfnis Erwachsen zu werden, die Traurigkeit und Nostalgie, die durch die Konfrontation mit dem eigenen, alternden Körper erzeugt wird. In einem Porträt Geerlinks pudert sich eine alte Dame wieder jung.

„Longing forward as opposed to longing backwards was a natural step“, so erklärt die Künstlerin ihre Arbeit “Young Girl”, die ein Mädchen zeigt, daß ihre eigenen zukünftigen Brüste häkelt. Eine Frau in hohem Alter stillt ein Baby. Das Bild ihres Körpers und des Babys, bestehend aus vier Generationen, steigert die Frage nach der Vorstellung von menschlicher Individualität, einer unteilbaren und festen Einheit. In Pinocchio ist die Nähmaschine eine Metapher für die stetig weiterlaufende Zeit.

Margi Geerlinks, geboren 1970, studierte Kunst in Amsterdam und Kampen. Sie absolvierte das Master Programm des Sandberg Institute in Amsterdam. Ihre Arbeiten sind bereits in Einzelausstellungen von Amsterdam über Brüssel und Mailand, aber auch in den Vereinigten Staaten zu sehen gewesen. Eine große Anzahl an Werken befindet sich in öffentlichen Sammlungen.

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Optical Titillations
Daniel & Geo Fuchs, Robert Gligorov, Tae Hun Kang, Maslen & Mehra