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" (...) Wir fuhren von Himeji-jo nach Kifu-Jo. Hier übernachteten wir in einer kleinen japanischen Herberge (ryokan). Die Wirtstochter empfing uns mit scheuem Lächeln in traditonellem Gewand. Das Essen war sehr fein hergerichtet. Liebliche Lackarbeiten standen auf der Anrichte. ähnliche hatten wir schon einmal gesehen, bei Pnin Li, unserem chinesischen Händler aus Rotterdam. Manchmal waren sie doch nur schwer zu unterscheiden, die chinesische und die japanische Kultur. Von unserem Zimmer, das ganz mit kostbar aussehender Seide ausgeschlagen war, konnten wir sie sehen: die Burg Kifu-Jo. Wir waren am Ziel unserer Reise, das war Japan! Dieses riesige, monolithische Gemäuer, dieser enorme Unterbau aus Felssteinen, die ohne Mörtel aufeinander geschichtet waren und durch ihr Eigengewicht zusammenhielten, dieser gewaltige Höhenzug. Welch Kontrast zu dem leichten Gebäude, das oben aufgesetzt war, diesem fragilen Pavillon, der so schnell entzündbar war, ganz aus Holz und Papier. Das war der Inbegriff japanischer Wesenheit, verschlossen, streng, stolz, zugleich anmutig und verletzlich! Die Burg steht heute friedlich in der flachen Landschaft. Sie gehört zum Typ hirajiro, den Flachland-Burgen, während Himeji-jo noch dem Typ hirayamajiro angehörte; deren Unterbau war nicht so gewaltig, da schon die leichte Anhöhe natürlichen Schutz gegen Invasoren bot. Nichts erinnerte mehr an die Schrecken der Kriege, die sich hier zugetragen hatten. Ein blühender Kirschbaum rahmte den Anblick der Burg, das Bild entsprach genau der Zeichnung in unserem Reiseführer. Ein wenig ähnelte sie so der Burg Himeji-jo, dort waren es aber drei Bäume gewesen.(...)"

(Katalogtext; Katalog zur Aussstellung, orientale 1, ISBN: 3-86068-152-4) (Pressetext)

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orientale1
Kurator: Peter Herbstreuth

Burgfrieden, Ausstellungsbeitrag zur orientale1
Susanne Lorenz und Sven Kalden,
Burgplatz und ACC Galerie Weimar