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Johann König, Berlin zeigt mit elements, masses, maps and sketches die erste Einzelausstellung von Oyvind Fahlström (1928-1976) in Berlin.

Der Schwede Öyind Fahlströms ist nun der zweite Künstler – im Anschluss an die Ausstellung von William Copley im letzten Jahr –, den wir als historische Position in enger Verbindung mit unserem auf junge zeitgenössische Kunst orientierten Galerieprogramm ausstellen. Ein Moment, das beide Künstler eint und deswegen zu einem wichtigen Referenzpunkt für uns werden lässt, ist, dass sowohl Fahlström als auch Copley mit einer ausgeprägt eigenen Formsprache politisch waren - Copley als sarkastischer Maler mit dem Charme des über den aktuellen nordamerikanischen Ereignissen stehenden Bohemiens und Fahlström als intellektueller zeitgenössischer, politischer Analyst. Dabei ist eine weitere Gemeinsamkeit der Künstler, dass sie nicht in den Kanon kunsthistorischer Kategorisierungen von Post-Surrealismus, Pop-Art, Konzept etc. aufgenommen wurden - weil ihr Werk je nachdem zu eigensinnig oder zu komplex erschien.

In unsere Ausstellung zeigen wir einen kleinen Werkausschnitt der die künstlerischen Methoden Fahlströms ausschnitthaft repräsentiert.

Die Aneignung und Persiflage von populärer Bildkultur steht bei Esso-LSD (1967) – sicherlich eine der bekanntesten Arbeiten des Künstlers – im Vordergrund. Eine Art Schildersprache, die hier das Massenbild repräsentiert, findet sich in ähnlicher Form auch in der kleinen Edition „108 $ Bill“ (1973) wieder. Editionsproduktion war dabei die adäquate Reaktion auf die Verhältnismäßigkeit zwischen Kunstproduktion und populärer Bildproduktion. Mit Ausnahme der Arbeiten „Black House“ (als Antipode zum „White House“) und „Model for Elemnts from „The Masses“ (1975) sind alle hier ausgestellten Werke in Auflagen entstanden. Die Skulptur „Black House“ (1968) spiegelt einen weiteren wichtigen Aspekt von Fahlströms Arbeitweise wieder: den der Interaktivität. Dabei ist weniger eine aktive Betrachter-Kunstwerk-Relation gemeint. Diese Interaktivität ist vielmehr eine Methode der Bildrezeption und Bildfindung, in dessen Mittelpunkt das variable Bild- oder Textfragment steht. Was bei „Black House“ die beweglichen Magnetelemente sind, ist in anderen Werken wie „Column no. 4 (IB-affair)“ (1974) das Fragment der (textlichen) historischen und weltpolitischen Information. Erst die Konstruktion einer Vielzahl von Elementen ergibt ein Bild – ein Methode die nicht nur Einblick in die Kunst sondern gleichermaßen in die Weltanschauung Fahlströms ermöglicht und die aktueller und wichtiger wohl nicht sein könnte.

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