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Die Film-Installationen des holländisch/brasilianischen Künstlers Pablo Pijnappel erzählen Geschichten aus seinem persönlichen Familienumfeld. Einen wesentlichen Aspekt bilden die zahlreichen geografischen Bezugsorte des Künstlers, der in Paris geboren, in Rio de Janeiro aufgewachsen, in Amsterdam an der Gerrit Rietveld Academie studiert hat und jetzt zeitweise in Berlin lebt. Entgegen dem persönlichen Inhalt seiner Geschichten, steht die präzise Auseinandersetzung mit den spezifischen Möglichkeiten von Filmerzählungen. Alle Arbeiten verbinden auf besondere Weise Text und Bild. Das eigentliche Geschehen berichtet immer eine verbale Erzählung, die nicht in direktem Zusammenhang mit den gleichzeitig ablaufenden Filmbildern stehen muss. Dadurch wird die logische Verkettung der Ereignisse aufgebrochen und verschiedenste Assoziationen erzeugt. Die Filminstallation in Karlsruhe Andrew Reid hat den gleichnamigen Stiefvater von Pablo Pijnappel zum Protagonisten, ohne dass dieser jemals sichtbar wird. Den einzigen Verweis auf seine Präsenz gibt seine Fotografie auf der Web-Site des Ausstellungsraums (www.iris.kadel.de). In der Erzählung verbinden sich zwei Handlungsebenen. Einmal findet ein auf portugisisch geführtes Telefongespräch zwischen Künstler und Stiefvater statt, das durch Untertitel auf schwarzem Hintergrund dargestellt wird. Es handelt von einem eventuellen Besuch Andrew Reids in Amsterdam. Dazwischen tauchen aus Filmen wie Blow-up, Fitzcarraldo und Taxi Driver neu zusammengefügte Sequenzen auf. Sie sind begleitet von einer Stimme, die das vergangene Leben von Andrew Reid erzählt. Im Verlauf der 35 Minuten langen Erzählung verweben sich die beiden Handlungsstränge immer mehr. Dabei beginnen sich die Grenzen zwischen Fakt und Fiktion aufzulösen, denn der Inhalt der Telefonate und der erzählten Lebensgeschichte erscheinen fast absurd, sind aber tatsächlich wahr.

Pressetext

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Pablo Pijnappel "Andrew Reid"