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Der Titel „Folge dem Faden“ weist schon darauf hin, dass die Berliner Künstlerin mit Fäden arbeitet, denn sie nutzt Wolle und Garne für ihre ungewöhnlichen Kunstwerke. Diese wirken auf uns recht ungewöhnlich - damit häkelt und strickt sie sprichwörtlich an den großen Themen unserer Zeit: Familie, Religion, Forschung, Medizin und Altern. Ihre Figuren, Puppen, Möbel, Gerätschaften aus den Bereichen des Sadomaso, der Arm- und Beinprothesen oder aus den Gefahrenzonen unserer unmittelbaren Lebensumwelt, berichten und erzählen, unschuldig und ein wenig naiv, von den hehren Vorstellungen, von unseren Idealen und der realen Situation im Leben jedes Einzelnen und in der sozialen Gemeinschaft. Dabei irritiert sie den Betrachter mit nicht zu erwartenden „Verletzungen“ oder mittels bösartiger Veränderungen an den uns vertrauten Wesen aus den Studios von World Disney, der Märchen- und Filmwelt. Da wird schon mal gefragt: “ Who killed bambi“ oder „Miss Piggy“ steckt in einem gehäkelten Fleischwolf und wird zu Hackbraten verarbeitet. In die heile Strick- und Häkelwelt dringen das Grauen und der Schrecken der modernen Lebensweise und unsere Urängste ein. Die harmlose Technik des Verarbeitens von farbiger Wolle, zu Szenen aus Albträumen, schafft eine ästhetisch-ethische Fallhöhe, die in der Kunst Deutschlands nicht so häufig anzutreffen ist. „Natürlich spiele ich ganz bewusst mit dem Image der „Hausfrauenkunst“. Meine Arbeiten wirken auf den ersten Blick eher unschuldig, schaut man allerdings genauer hin, entdeckt man oft bissige Ironie. Diese Ironie und der Humor sind natürlich beabsichtigt, ich ermögliche dadurch dem Betrachter einen Zugang und breche den Bann durch ein Lächeln.“ (P.W.)

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Folge dem Faden
Patricia Waller
Strickobjekte
Kurator: Armin Hauer