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Paul McCarthy, geboren 1945 in Salt Lake City und heute wohnhaft in Los Angeles, arbeitet in den unterschiedlichsten Medien. Er zeichnet, fotografiert und fertigt Skulpturen sowie raumgreifende Installationen an. Darüber hinaus führt er zu Beginn seiner Karriere, Anfang der siebziger Jahre, Performances auf, die jedoch ausschließlich vor einem sehr kleinen Kreis von Zuschauern stattfinden. Später geht McCarthy dazu über, seine Aktionen in von ihm arrangierten Installationen unter Ausschluss der Öffentlichkeit auszuführen und zu filmen. Die Aufnahmen präsentiert er mitunter auf Monitoren oder per Beamer unmittelbar in den Installationen, in denen die Handlungen stattgefunden haben. Als Materialien dienen ihm Motorenöl, Ketchup, Mayonnaise, Schokolade, Spielzeug, Masken, Kostüme und vor allem der eigene Körper. In seinen Arbeiten thematisiert McCarthy die sozialen und psychologischen Dimensionen von Hierarchien und Repressionen, die selbst in der kleinsten gesellschaftlichen Einheit, dem Paar beziehungsweise der Familie, zum Ausdruck kommen können. Dabei verbindet er auf irritierende Weise Aspekte der Populärkultur mit Fragestellungen der Psychoanalyse und nutzt Vorgehensweisen der Minimal, Body und Concept Art. In seinen Videos macht McCarthy inhaltliche und formale Anleihen bei bekannten Fernsehserien sowie bei Splatter- und Pornofilmen. Er entwirft so provozierende Bilder, die den gesellschaftlichen Einfluss der Medienwelt auf das Unterbewusstsein in drastischer Weise reflektieren. Die Ausstellung im Kunstverein ist die bisher umfassendste Präsentation des filmischen Werks von Paul McCarthy. Sie deckt den Zeitraum von den siebziger Jahren bis heute ab und präsentiert die Videos sowohl als großformatige Projektionen wie auch in einer Video-Bibliothek, in der die Besucher sich alle Filme individuell auf Monitoren ansehen können. Die Präsentation wird durch Fotografien, die im Zusammenhang mit den Performances von Paul McCarthy entstanden sind, ergänzt. Die Ausstellung wird co-kuratiert von Ulrike Groos. Es erscheint ein Katalog im Oktagon-Verlag mit Texten von Yilmaz Dziewior, Ulrike Groos, Kristin Schmidt und Johannes Lothar Schröder.

Pressetext

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Paul McCarthy
Videos und Fotografien