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Paul McCarthy (geb. 1945, lebt und arbeitet in Los Angeles) ist eine der weltweit einflussreichsten Künstlerpersönlichkeiten seiner Generation. Mit multimedialen Arbeiten thematisiert und dekonstruiert er populäre kollektive Mythen und Ikonen der transatlantischen Kultur und verfremdet sie zu verstörenden, karnevalesken Panoptiken. In den um 1970 entstandenen frühen Performances bezog er sich auch auf die Arbeiten der Wiener Aktionisten, insbesondere auf jene von Otto Muehl und Günter Brus. Seit zwanzig Jahren inszeniert McCarthy seine Performances unter Mitwirkung von Akteuren in sich immer grösser entwickelnden Settings. In der Folge werden Teile davon als Rauminstallationen und Einzelskulpturen, die oft auch mechanisch bewegt werden, ausgestellt.

In einem der umfangreichsten Arbeitsprozesse der letzten Jahre bezieht er sich auf das Thema der „Freibeuterei“ als einem anarchistischen Gegenmodell zu den expansionistischen Machtstrukturen der grossen kolonialistischen Reiche des 17. und 18. Jahrhunderts. Dabei wird politisch aktuell auch auf die aggressiven Gesten von Okkupation und Besatzung angespielt. Bei „Caribbean Pirates“ verwendet McCarthy in enger Zusammenarbeit mit seinem Sohn Damon McCarthy formale Elemente aus dem Hollywood-Mythos des Piratengenres, welches in den letzten Jahren durch den grossen Erfolg der Filmserie „Pirates of the Caribbean“ stark wiederbelebt wurde.

Die Sammlung Friedrichshof zeigt erstmals in Österreich eine umfangreiche Videoinstallation des Künstlers aus diesem Arbeitskomplex.