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Paul Yederbeck (1965 — 2001) tauchte gewissermaßen aus dem Nichts Anfang der neunziger Jahre in Berlin auf und polarisiert die Kunstwelt wie kein Zweiter. Während die einen ihn als Schnittstellenfigur zum 21. Jahrhundert und Begründer einer „Nouvelle Vague“ in der zeitgenössischen Malerei verehren, ist er für andere ein Scharlatan.

Yederbeck, der während seiner produktivsten Zeit in Berlin und Potsdam-Babelsberg lebte und arbeitete, verstarb 2001 bei einem Flugzeugabsturz in Venedig. In nur wenigen Jahren schuf er ein hybrides künstlerisches Werk von außergewöhnlicher Komplexität und Geschlossenheit, das – wenngleich unvollendet – nie fragmentarisch bleibt.

Die intermedialen Versuchsanordnungen, die er von 1997 — 2001 entwickelt hat, finden ihre Vollendung in der kinematografischen Installation ALIAS YEDERBECK . Die medialen Handlungsräume zeugen von einem bedingungslosen Wunsch nach künstlerischer Autonomie und konfrontieren die eigene Existenz spielerisch mit dem gesellschaftlichen Korpus. Nach seinem frühen Tod fand man im Atelier eine Fülle von Bildern, Plänen, Skizzen, Film/Video-Aufzeichnungen sowie Notizen und Kontextmaterial – darunter genaue Spiel-, Aufbau- und Handlungsanweisungen für die kinematografische Installation ALIAS YEDERBECK .

Anlässlich des zehnjährigen Todestages des Künstlers Paul Yederbeck präsentiert die Berlin- Brandenburgische TESTE FOUNDATION erstmals seinen Nachlass: das hybride Gesamtkunstwerk ALIAS YEDERBECK . In der kinematografischen Installation – einer Mischung aus Panorama und Lichtspieltheater – feiert das vielschichtige Oeuvre des intermedialen Bildermachers in Potsdam seine Uraufführung.

Der TESTE FOUNDATION ist es nach jahrelangem Rechtsstreit gelungen dieses bisher unveröffentlichte Projekt des Ausnahmekünstlers zu realisieren. Wenn sich am 4. D ezember 2011 in der Potsdamer Schiffbauergasse die Tore der Schinkelhalle und des benachbarten Kunstraums für die Besucher öffnen, wird eine „Fiktion der Kunst “ mit aufwendiger Technologie erlebbar gemacht: Erstmalig wird die kinematografische Installation ALIAS YEDERBECK , bestehend aus großem Projektions-Panorama (12-Kanal-Video, IOSONO Sound), Künstlervideo, Archiv- und Vortragsraum aufgeführt.

Der Künstler arbeitete bis kurz vor seinem Tod an der 24-Stunden EXPANDED ANIMATION in 252 Sequenzen, von denen zunächst zwölf circa 5-minütige 360-Grad- Szenarien realisiert werden konnten: ENTERTAINER, FLANEUR, ZUSCHAUER, SCHAUSPIELER, AUFLÖSUNG, PROJEKTION, ANIMA TEC HNE, TRANSZENDENTALE ANIMATION, HAPPY END, DOPPELGÄNGER, REMINDER, THE END Zum ersten Mal wird Paul Yederbecks 30-minütiges Künstlervideo gezeigt: QU‘EST-CE QUE MONSIEUR TESTE?

Kuratiert wird die kinematografische Installation ALIAS YEDERBECK von Frank Geßner, der mit einem Team Yederbecks letzte, bisher unbekannte mediale Schaffensphase werkgerecht inszeniert. Die TESTE FOUNDATION realisiert ALIAS YEDERBECK gemeinsam mit der „Atelier Berlin Produktion“, der Hochschule für Film und Fernsehen „Konrad Wolf “ Potsdam-Babelsberg, dem Erich Pommer Institut, dem Projektbüro „Potsdam 2011 – Stadt des Films“ und der Landeshauptstadt Potsdam.

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Paul Yederbeck
Aliasyederbeck
Kurator: Frank Geßner