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Gemeinhin gilt die Düsseldorfer Kunstakademie als eine Schule der Maler und der Malerei. Der »Pavillon der Bildhauerei« hat die Aufgabe, diese einseitige Sichtweise zu revidieren. Spätestens seit dem Zweiten Weltkrieg gehen von Düsseldorf genauso starke künstlerische Impulse von der Bildhauerei wie von der Malerei aus, so daß die Ausstellung diese Situation auch aus dem Fokus des Plastischen beleuchtet.

Deshalb werden nicht nur Werke von Künstlern zu sehen sein, die an der Akademie eine Professur für Bildhauerei innehaben. Ebenso nehmen Künstler teil, die vor allem Maler sind, die ihre Kunst aber mit gleicher Intensität ins Räumlich-Körperliche entwickeln.

Darin bekundet sich die besondere Auffassung, welche die Düsseldorfer Akademie von der Kunst den einzelnen Künstlern vertritt. Sie stehen nicht unverbunden nebeneinander, sondern sie befinden sich in einer wechselseitigen Beziehung, nähern sich einander oder tauschen sich aus, um einen abgestimmten Anschauungs-komplex hervorzubringen, der die gesamte Welt der Kunst in sich enthält. Zur Erfüllung dieser großen Intention besitzt die Kunstakademie sogar Professuren für die Integration der Künste in ihrem Zusammenwirken mit der Architektur.

Natürlich gibt es immer noch den Paragone, den Wettstreit der Künste, der auch ein Wettstreit der Künstler ist. Doch findet er an der Akademie nicht als Vermischung oder Vermengung der Künste statt. Sein Antrieb ist das Bestreben, die eine Kunst zu schaffen, die sich in ihre unzähligen Werke ausgestaltet, in jedem einzelnen aber ganz und gültig vorhanden ist. Das gegenwärtig und sinnfällig werden zu lassen, ist der Hauptzweck der Veranstaltung.

Prof. Dr. Markus Lüpertz

Pressetext

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Pavillon der Bildhauerei
Kunstakademie Düsseldorf
im Rahmen der Quadriennale Düsseldorf 2006
Ort: Pavillon der Bildhauerei, Inselstraße im Ehrenhof

Künstler: Siegfried Anzinger, Max Dudler, Martin Gostner, Georg Herold, Jörg Immendorff, Irmin Kamp, Markus Lüpertz, Albert Oehlen, Axel Schultes, Rosemarie Trockel ...