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Expansion, nicht Konzentration, ist ein offensichtlicher Faktor im Werk des portugiesischen Künstlers Pedro Calapez (geb. 1953), der im Spannungsbereich zwischen Malerei und Zeichnung, Gegenständlichkeit und Abstraktion arbeitet. Seine mitunter vielteiligen Bildkompositionen verteilen sich puzzleartig auf strikt geometrischen Bildträgern, innerhalb dieser herrschen aber expressivster Duktus und Farbsetzung. Auf den einzelnen Tafeln schaffen breit angelegte Farbbänder und –flächen Bildräume, kräftige Primärfarben sitzen neben schlammigen Mischtönen und definieren somit Schicht um Schicht Raum. Aber nicht nur auf den einzelnen Tafeln selber wird lebhaft gerungen, auch die Bildträger behaupten sich unterschiedlich stark im Sinne von tief: Die Aluminiumkästen springen mehr oder weniger tief in den Realraum vor und schaffen somit ein reliefartiges Makro-Mosaik. Die Bildoberfläche scheint dabei den Körper darunter zu diktieren, obwohl es realiter eher umgekehrt der Fall ist. Aus der Größe der Bildkästen resultiert gelegentlich auch der Abstand von einander. Wie in einem magnetischen Feld ziehen sich die einzelnen Bildkörper an und stoßen sich ab, auch die Farbe ist wesentlich an diesem bewegten Spiel beteiligt. Eine makro-pointilistische Anordnung arrangiert sich aus den genannten Komponenten.

Manchmal reichen wenige Tafeln (Bildträger aus Aluminium) aus, um der Komposition Spannung und Form zu geben, manchmal aber breiten sich die Bildkompositionen Calapez’ auf fast dreißig unterschiedlich großen Tafeln aus. Ein Regenbogen, zersplittert auf eine Vielzahl von Flächen.

In der Ausstellung der Galerie sind vor allem neue Arbeiten aus dem Jahr 2005 zu sehen, bei denen durchwegs die Tendenz zu horizontal stabilisierten Kompositionen festzustellen ist „Troubleland“ (wie die meisten der Arbeiten heißen) am Weg zur Stabilisierung!

Pressetext

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Pedro Calapez "private geografies"