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Eröffnung am 3. April, 19 Uhr

Pertti Kekarainen (geb. 1965 in Oulu, Finnland) ist einer der wichtigsten Vertreter der Helsinki School of Art. Bevorzugte Motive seiner Fotografien sind Innenräume, Treppenhäuser, Wohnzimmer, Flure, Büchereien, Galerien, Eingangs- oder Durchgangstüren wie auch das Detail eines Türrahmens, Durchblicke oder einfach eine Wand. Im Hinblick auf den Gegenstand seiner Abbildung zielt Kekarainen auf Verrätselung. Die räumliche Situation wird in eine abstrakt-konkrete Bildordnung transformiert.

Kekarainen hat sich in den letzten Jahren mit zwei größeren, noch nicht abgeschlossenen Serien beschäftigt, "TILA" und "Density". Dabei werden die Fotografien nicht thematisch oder formal in Gruppen zusammen gehalten, sondern über eine bestimmte Form des physischen oder optischen Eingriffs. Thema der Bilder ist neben dem architektonischen Motiv und der hieraus geschaffenen kompositorischen Ordnung die Störung des Blicks durch irritierende Farbflecken, undurchsichtige Schichten und durch Filter und Membrane entstehende Farbnuancen.

Das Sehen wird in Kekarainens Werk nicht als etwas Selbstverständliches betrachtet. Kekarainen nutzt den Fotoapparat im Sinne der Reflexion, Dekonstruktion und Neudefinition von Wahrnehmungsprozessen. Die Verschränkung und Überlagerung von Realitäts-, Raum- und Zeitebenen gestaltet bildimmanent eine neue Form von Wirklichkeit, die Schatten- und Spiegelbilder und ganz alltägliche Wahrnehmungen komplex aufeinander bezieht.

Die retrospektiv angelegte Ausstellung gibt zum ersten Mal in Deutschland einen Überblick über das gesamte Werk eines der bekanntesten finnischen Künstler.

Die Stadtgalerie Kiel ist die erste Station einer Ausstellungstournee, die im August in der Villa Oppenheim (Berlin) fortgesetzt wird.

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Pertti Kekarainen
Fotografie 1990-2009