Klara Wallner Galerie

Rudi-Dutschke-Strasse 26
10969 Berlin

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Klara Wallner Galerie: Pet Bartl-Zuba gibt sich nie mit dem vorgefundenen Galerieraum zufrieden. Stets schafft er sich den optimalen Ausstellungsraum. In seiner zweiten Einzelausstellung bei Klara Wallner, zerstört er zugunsten der Präsnetation einer eigens für diese Austellung geschaffenen, großformatigen Panaroma-Zeichnung, die offene Struktur des Raumes. Er baut eine Wand ein, die den Einblick in den Bürobereich verstellt, wodurch ein sachliches, aber auch engeres Raumgefüge ensteht. Ein architektonischer Eingriff, der sich direkt auf die zu präsentierende Arbeit bezieht: „Die Meute (blue)“. Eine aus dem Alltag bekannte Szenerie zeigt auf 150 x 265 cm Jugendliche, die scheinbar gelangweilt, aber kindhaft agil an einem Geländer rumhängen. Im Vordergrund schieben sich bedrohlich keilartige, fast mathematischgenau gezeichnete Gebilde vor die Gruppe, die von einer schwarzen Form umschlossen wird. Hinter den Figuren erstreckt sich über die gesamte Bildbreite eine blaue Mauer aus vertikalen Buntstiftflächen. Ein Gefühl von Enge entsteht, in die die Figuren eingeschlossen sind. Nur einer vermag über die Mauer zu schauen, dorthin wo filigrane Bleistiftlinien auf weißem Grund Weite und Freiheit suggerieren. Doch ein Entrinnen aus dem melancholischen Gefühl, das im englischen mit „blue“ bezeichnet wird, scheint nicht möglich. Pet Bartl-Zuba hebt das fließende Raumkontinuum zugunsten eines einheitlichen und klaren Moduls auf und verdoppelt gleichsam körperlich, die in der Zeichnung thematisierte unüberwindbare Mauer: „Vom Morgen, Freund, bis in die Nacht“ lautet der Ausstellungstitel!

Pet Bartl-Zuba (*1975) hat von 1997 bis 2003 an der Staatlichen Akademie der Bildenen Künste in Karlsruhe u.a bei Horst Antes, Gustaf Kluge und Corinne Wasmuth studiert. Neben zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen, sei die katalogbegleitete jährliche Herbstausstellung der Stiftung Burg Kniphausen zu nennen, in der er 2005 vertreten war.

Klara Wallner PLUS: Stefan Rinck zählt zu den Entdeckungen innerhalb der der jüngsten Skulpturgeschichte. Beharrlich hat er, neben seinem malerischen Oeuvre ein skulpturales Werk geschaffen. In Rincks Paralleuniversum gibt es keine Wertigkeiten und kein System. In Stein gehauene, leicht „altertümlch“ wirkende Skulpturen stehen gleichberechtigt neben „popartiger“ Malerei. Seine erste Einzelausstellung bei Klara Wallner konzentriert sich auf seine sandsteinernen Chimären und Büsten. In ihrer groben, fast volkstümlich wirkenden Art erscheinen sie auf den ersten Blick aus einer anderen, längst vergangenen Zeit. Tatsächlich schöpft Stefan Rinck aus dem Repertoire sowohl aller Epochen der Kunstgeschichte als auch verschiedener Mythologien und Sagen, um „heutige“ Fabelwesen zu schaffen. Antikes Formenvokabular mischt sich mit dem Comikhaften, mittelalterliche Bestiariendarstellungen erhalten einen verniedlichenden Faktor. Mit Phantasie und Humor vereinigt Stefan Rinck die gesamte Geschichte der darstellenden Kunst und schafft mit sicherer Hand zeitgenössische Grotesken. Irgendwo zwischen Klassik und Trash liegen sie und versperren sich eindeutigen Gewissheiten: Ist es die junge, zickige Hotelerbin aus den USA, ist es der irakische Tyrann? Nichts genaues weiss man nicht ...

Stafan Rinck (*1973) studierte 1996 bis 2000 Bildhauerei an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Karlsruhe bei Prof. Balkenhol und war seitdem in vielen Gruppen- und Einzelausstellugen zu sehen.

Pressetext

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Pet Bartl-Zuba „Vom Morgen, Freund, bis in die Nacht“
Zeichnungen und Installation

Stefan Rinck
Skulpturen
Klara Wallner PLUS