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Eröffnung am Freitag, den 13. Juni von 18 bis 21 Uhr Einführung Dr. Hubert Winkels, Düsseldorf

Nach der ersten Einzelausstellung von Peter Bömmels in der Galerie Wolfgang Gmyrek vor vier Jahren werden die seitdem entstandenen Arbeiten in einer Einzelausstellung, die bis zum Herbst zu sehen ist, präsentiert.

Bekannt wurde Bömmels Anfang der 80er Jahre mit dem furiosen ersten Auftritt der Kölner Künstlergruppe Mülheimer Freiheit, die er mitbegründete. Seitdem hat er einen eigenen Stil erarbeitet, der vieles der wilden Malerei der frühen 80er Jahre verdankt, aber seit langem weit darüber hinausgeht. War zunächst die expressive und pastose Malspur mit kräftigen, starken Farben ebenso bedeutend wie surreale und erzählerische Momente des Bildinhalts, so sind in den neunziger Jahren die Farben und der Malduktus mehr und mehr zurückgenommen worden. Erst in seinen neuesten Bildern gewinnt die Farbe wieder an Bedeutung.

Die Ausstellung umfasst drei Werkgruppen, welche die Entwicklung der letzten Jahre charakterisieren: Leinwandbilder, Papierarbeiten und Skulpturen. In seinen neuen Bildern gibt Bömmels der Farbe neuen Spielraum, wobei lichte Töne in lasurartiger Malerei überwiegen, oft im Kontrast zum Sujet. Charakteristisch bleibt die verrätselte, manchmal emblematisch oder symbolisch anmutende Auffassung der Figuration. Nie restlos zu entschlüsseln und doch höchst mitteilsam, erzählen die Bilder von zwischenmenschlichen und erotischen Beziehungen, von unerfülltem Verlangen und der Einsamkeit der Zweisamkeit. Bazon Brock hat schon früh auf die stark erzählerische Komponente der Bilder hingewiesen. Dieses Verfahren einer persönlichen Bildsprache, welches das gesamte Werk durchzieht, wird bis heute beibehalten. Es fehlt jedoch die Möglichkeit der Aufschlüsselung durch verbindliche Theoreme. Zu persönlich sind die Verknüpfungen, zu subtil und von sehr eigenem (manchmal recht schwarzem) Humor die Aussage, als dass sich eine schnelle Decodierung festschreiben ließe.

In den neuesten Arbeiten wird insbesondere die Rolle und das Bild des Künstlers „verdichtet“. Annelie Pohlen hat in ihrer Monographie im Kunstforum International diese Bildgruppe besprochen: „Ein Bild ist immer auch die Geschichte der Entstehung und Platzierung seiner Figuren in unablässig verschobenen Flächenräumen, in denen die Versuche der Transgression zur gemein schönen Selbstreflexion mutieren.“ Als Beispiel nennt sie u.a. das Motiv der Einladung. „Derart schmerzlich-schöne Verdichtungen des Künstler-Selbst-Bild-Begriffs finden Halt in einer Komposition, die jedem existentiell überhöhten Pathos in einem - auch - für sich selbst gültigen Zusammenspiel ihrer durch die Malerei ‚chiffrierten’ Teile widersteht.“

Lit.: Annelie Pohlen: Peter Bömmels. Hart bleiben beim Weichwerden, in: Kunstforum Internationalbd.186, 2007, S. 280 – 295.

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Peter Bömmels
Von der notwendigen Erwärmung des Winkels
Bilder, Bronzen, Zeichnungen 2005-08