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Peter Eisenmans Werk ist bestimmt durch ein ausuferndes Tätigkeitsfeld, das weit über die Grenzen rein architektonisch planender Arbeit hinausreicht. Er kombiniert Polemik, Praxis und Theorie in einer Weise, die ihn zu einem der provokantesten Architekten der Gegenwart macht. Eisenman wurde 1932 in New Jersey geboren und promovierte 1963 an der englischen Universität Cambridge mit einer Arbeit über "Die formalen Grundlagen der modernen Architektur". Als Direktor des New Yorker Institute for Architecture and Urban Studies war er von 1967 bis 1982 Herausgeber der Zeitschrift "Oppositions", einer der führenden internationalen Plattformen des architekturtheoretischen Diskurses dieser Zeit (1973-84). Sein eigenes Architekturbüro eröffnete Eisenman erst im Jahr 1980. Seither realisiert er international viel beachtete Bauten, wie unter anderem das Wexner Center for the Visual Arts in Columbus, Ohio, und hat an zahlreichen geladenen Wettbewerben teilgenommen, so für das Biozentrum der Universität Frankfurt und, derzeit in Bau, für das umstrittene Holocaust-Mahnmal in Berlin, dessen feierliche Übergabe am 27. Jänner 2005, am Jahrestag der Befreiung des KZ Auschwitz, stattfindet.

Nach Peter Eisenman liegt die Aura der Architektur im Moment der Überschreitung, im Augenblick der Leidenschaft ohne Beherrschbarkeit, und der Exzess beinhaltet alle Möglichkeiten der Präsenz. Indem sich der Entwerfende vollständig von den traditionellen Vorstellungen der Architektur befreit, werden Architekturen möglich, die nicht mehr von einem anthropozentrischen Weltbild geleitet werden, sondern sich in einem vom Autor festgelegten Rahmen autonom entfalten können. Die Ausstellung gibt einen umfassenden Ein- und Ausblick in das komplexe Werk des Architekten, der wie kein anderer vor allem durch seine theoretischen Arbeiten das Verständnis und den Umgang mit zeitgenössischer Architektur geprägt hat.

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Peter Eisenmann
"Barfuß auf weiß glühenden Mauern"
Kuratorin: Tulga Beyerle
MAK-Ausstellungshalle