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Peter Piller (*1968) sammelt: Situationen, Wege, Bilder, Gewohnheiten. Seine Kunst entsteht aus mehr oder minder absichtsvollen Anhäufungen, denen Piller eine Struktur verleiht. Neben den mehreren tausend Ausschnitten von Zeitungsfotos fand zuletzt ein kommerzielles Luftbildarchiv deutscher Eigenheime der frühen 80er Jahre Eingang in das Archiv Peter Piller: Bilder, die einst an der Haustür den stolzen Eigentümern angeboten wurden. Der Künstler sichtete den ca. 20.000 Farbfotos umfassenden Fund viele Male und strukturierte ihn anhand dabei selbst entwickelter Kategorien wie "schlafende Häuser", "Behelfsheime", "florale Körper", "schmutzige Wolken" oder "Friedhöfe", und verlieh so immer wiederkehrenden Eigenheiten, Fehlern und Details den ihnen gebührenden Stellenwert im Archiv. "Diese Kategorien zu entwickeln, ist die eigentliche künstlerische Arbeit von Peter Piller: eine Arbeit der De- und Rekontextualisierung (...) Durch die Ordungskategorien werden die Fotos zu einem neuen Sprechen gebracht" (Eva Schmidt) Diese Bilder aus der deutschen Siedlungs-Normailtät, aufgenommen aus der ungewöhnlichen Hubschrauber-Perspektive und unbearbeitet vergrössert in den Orginal-Negativausschnitten, zeigen Erstaunliches, Beängstigendes, Langweiliges und Heiteres, manchmal direkt nebeneinander. Parallel zur grossen Übersichts-Ausstellung im Museum für Gegenwartskunst Siegen zeigt unsere Ausstellung ca. 70 aus dem Luftbildarchiv entstandene, kleinformatige Arbeiten, der neue opulente Bildband mit über 300 Abbildungen erscheint zur Buchmesse im Revolver Verlag Frankfurt. Peter Piller erhielt in 2003 den Förderpreis zum Rubenspreis der Stadt Siegen, den Kunstpreis "junger westen" der Kunsthalle Recklinghausen, den Albert-Renger-Patzsch-Preis sowie 2004 den Ars-Viva Förderpreis für Zeitgenössische Kunst.

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Peter Piller "von Erde schöner"
Archiv Peter Piller