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Nach Peter Rösels diesjährigen Einzelausstellungen im Sprengel Museum Hannover und in der National Art Gallery Namibia stellt die Wohnmaschine vom 11. Juni bis zum 10. Juli 2004 in der Ausstellung Fence Friends neue Arbeiten des Künstlers vor. Zentrales Stück der Ausstellung ist eine Skulptur aus deutschen Jägerzaunlatten. Sie bildet einen sternförmigen Raumteiler, der im Aufbau einer fotografischen Blende nachempfunden ist: ein weit geöffnetes Auge im Zentrum der Konstruktion ergibt ein großzügiges rundes Tor, das durchschritten werden kann und in die hinteren Ausstellungsräume führt. Die einzelnen Jägerzaunlatten sind in Blau- und Türkistönen gestrichen, die Gesamtform gleicht einer Arabeske. Farben und Form des Tores spielen bewußt auf die Ornamentik des vorderen Orients an und erinnern an Bilder arabischer Moscheen, die seit Beginn des Irakkrieges zur Kulisse für die tägliche Berichterstattung geworden sind. Peter Rösel, der seine Kindheit in Bagdad verbrachte, legt -wie schon bei seinen aus deutschen Polizeiuniformen genähten Topfpflanzen- ambivalentes Potential in Gegenständen des Alltags frei. Wenn in Fence Friends die Assoziationsfelder Jägerzaun und orientalische Arabeske ineinander geschoben werden, ergibt sich ein beunruhigend schönes Verhältnis zwischen Vertrautem und Fremdem. Peter Rösel geht es um den lustvollen Umgang mit Dingen, die kaum der Beachtung Wert scheinen, um die sinnliche Aufladung von Alltäglichem und um die Sehnsucht nach Gegenwelten. Wahrnehmung und Bildspeicher werden gegeneinander ausgespielt und legen uns nahe, die Dinge genau zu betrachten und uns immer wieder selbst zu vergewissern. Der Katalog „Tom Sawyer, der Teufel und seine Großmutter“, hrsg. v. Sprengel Museum Hannover, 2004, liegt vor. ISBN 3-89169-184-X Pressetext

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Peter Rösel