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Die Galerie Henze & Ketterer in Wichtrach / Bern präsentiert vom 10. Mai bis zum 20. August das Werk eines der wichtigsten Medienkünstler weltweit: Peter Weibel. Der Direktor des ZKM setzt sich seit mehr als 45 Jahren mit dem Verhältnis von Medien und Wirklichkeitskonstruktion und ihren ideologischen und technischen Bedingungen auseinander.

Hauptbestandteil der von dem Berner Kulturphilosophen Gerhard Johann Lischka kuratierten Schau ist die Präsentation des Videos „PETER WEIBEL MEDIAPOET“. Mehr als 30 ausgewählte Videoausschnitte zeigen künstlerische Aktionen, Performances und Installationen Peter Weibels aus der Zeit von 1967 bis 2009.

Die Spannweite umfasst den gesamten künstlerischen Kosmos Peter Weibels: von Aktionen mit Valie Export (Cutting,1967/68; Aus der Mappe der Hundigkeit,1968) über musikalische Inszenierungen (Peter Weibel: erstes Video-Rock-Konzert, ORF, 1979 oder Peter Weibel und Hotel Morphila Orchester, Sex in der Stadt,1979) bis zu kunstkritischen Aktionen (wie den SPIT PAINTINGS better than Warhol, Koons, Hirst,2009).

DER MEDIENPOET

Der Medienpoet ist der exemplarische Grenzgänger im Reich des Dazwischen Seins (Interesse). Er bedient sich der existierenden Medien-Vielfalt – der alten sowie der neuesten Medien – um damit Formen zu generieren, die von Inhalten künden. Selbst der eigene Körper wird dabei zum Medium in dem dieses wiederum in den Medien zur Form wird. Der Performance Künstler zeigt hier die Verschmelzung des Bewusstseins mit der Körperlichkeit als Inhalt gewordene Idee von der Partnerschaft der Botschaft mit dem Boten.

PETER WEIBEL ist die Botschaft als Bote. (G. J. Lischka)

Die Ausstellungsinstallation PETER WEIBEL – MEDIAPOET, kuratiert von G. J. Lischka, zeigt anhand ausgewählter Beispiele das Wirken eines exemplarischen Aussenseiters, der zum weltberühmten Medienkünstler und -theoretiker wurde, den Wandel eines grenzgängerischen Gangsterkünstlers der 1960er-Jahre zu einem der innovativsten Museumsdirektoren des 21. Jahrhunderts.

Peter Weibel spannt sein enzyklopädisches Werk zwischen Extremen auf. Alles ist Medium: von der Buchseite zum Bildschirm, von der Aktion zur Abstraktion, vom Körper zum Konzept. Ob Sprachkritik als Gesellschaftskritik, ob Kontextkunst als Institutionskritik, ob Interaktivität und Partizipation des Publikums, ob sensorische Substitution und Separation, ob Realität statt Repräsentation – seit den frühen 1960er-Jahren verfolgt er seine künstlerischen, wissenschaftlichen und politischen Problemstellungen in unterschiedlichsten Materialien, Medien, Methoden und Techniken: in Texten, in Fotos, in Performances, Skulpturen, computerbasierten Installationen, Filmen, Videos und auch in der Musik.

Die Ausstellungsinstallation im Kunst-Depot zeigt das Wirken eines exemplarischen Außenseiters, der zum weltberühmten Medienkünstler und -theoretiker wurde, den Wandel eines grenzgängerischen Gangsterkünstlers der 1960er-Jahre zu einem der innovativsten Museumsdirektoren des 21. Jahrhunderts. Gerhard Johann Lischka formulierte diesen Sachverhalt folgendermassen: „PETER WEIBEL ist die Botschaft als Bote.“

Zur Ausstellung erscheint die von G. J. Lischka und Peter Weibel herausgegebene DVD „PETER WEIBEL MEDIAPOET“ mit Booklet im Benteli-Verlag.

Kurzbiographie Peter Weibel

Peter Weibel wurde 1944 in Odessa geboren. Er studierte Literatur, Film, Mathematik, Medizin und Philosophie in Wien und Paris. Seit mehr als 45 Jahren arbeitet Peter Weibel als Künstler, Ausstellungskurator, Drehbuchautor, Regisseur, Musiker sowie als Kunst- und Medientheoretiker. In Texten, Skulpturen, Installationen, Filmen und Videos thematisiert er das Verhältnis von Medien und Wirklichkeitskonstruktion und ihre ideologischen und technischen Bedingungen. Neben Aktionen mit Vertretern der Wiener Gruppe und des Wiener Aktionismus (Günter Brus, Otto Muehl, Hermann Nitsch, Rudolf Schwarzkogler), arbeitet er seit 1966 (zusammen mit Valie Export, Ernst Schmidt jr. und Hans Scheugl) an einem "erweiterten Kino". Als Theoretiker und Kurator setzt er sich für eine Kunst und eine Kunstgeschichtsschreibung ein, die Technikgeschichte und Wissenschaftsgeschichte berücksichtigt. In seiner Funktion als Lehrer an Universitäten und langjähriger Leiter von Institutionen wie der Ars Electronica, Linz, dem Institut für Neue Medien in Frankfurt a. M., und dem Zentrum für Kunst und Medientechnologie Karlsruhe, das er seit 1999 leitet, beeinflusst er besonders die europäische Szene der Medienkunst durch Konferenzen, Ausstellungen und Publikationen.

Weibel spannt sein enzyklopädisches Werk zwischen Extremen auf. Alles ist Medium: von der Buchseite zum Bildschirm, von der Aktion zur Abstraktion, vom Körper zum Konzept. Ob Sprachkritik als Gesellschaftskritik, ob Kontextkunst als Institutionskritik, ob Interaktivität und Partizipation des Publikums, ob sensorische Substitution und Separation, ob Realität statt Repräsentation.

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Peter Weibel
MEDIAPOET
Kurator: Gerhard Johann Lischka