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Phil Collins: Kunst im (medial geprägten) öffentlichen Raum Ab heute (Freitag, 1. Juni) zeigt der britische Fotograf und Videokünstler Phil Collins in der Ausstellungshalle zeitgenössische Kunst Münster die Multi-Channel-Video- und Fotografie-Installation „the return of the real / gercegin geri dönüsü” (2005). In dieser sich fortwährend weiter entwickelnden Arbeit untersucht der Künstler, der 2006 für den Turner Prize nominiert war, die Versprechen und Täuschungen von Talk Shows, Vorher/Nachher-Shows und Reality TV. Die ursprünglich für die 9. International Istanbul Biennial konzipierte Installation wurde 2006 auch in der sala rekalde in Bilbao gezeigt. Gegenwärtig entwickelt Collins eine britische Version dieser Arbeit. Die Installation ist einerseits eine Inszenierung von Reality TV. Andererseits werden die Strategien dieses Formats aber so überzeichnet, dass eine kritische Selbstreflexion möglich wird: Ehemalige Teilnehmer, die meinen, dass ihr Leben durch ihren Fernsehauftritt ruiniert wurde, werden ein weiteres Mal eingeladen, um über ihre Erfahrungen zu sprechen. Sie berichten über die Mechanismen der Produktion und darüber, wie sie selbst dargestellt wurden. Diese ausführlichen Porträts bringen immer wieder zum Vorschein, was in den echten Shows eben nicht zur Sprache kommt: Die ökonomische Ungleichheit zwischen den Teilnehmern und der Produktionsfirma, die sozialen Verhältnisse, die hinter den biographischen Erzählungen stehen, und die Aufdeckung von Traumata, in der das zentrale Anliegen unserer Beziehung zur Kamera besteht. Phil Collins entwickelt ein vielschichtiges Projekt, das verschiedene Aspekte der Unterhaltungsindustrie thematisiert.

Einzelausstellungen: “phil collins: they shoot horses”, Wexner Center for the Arts, Columbus, Ohio (2005); “yeah…..you, baby you”, Milton Keynes Gallery (2005); Stedelijk Museum voor Actuele Kunst, Gent (2006); “they shoot horses”, Tate Britain, London (2006); “New Work: Phil Collins”, San Francisco Museum of Modern Art (2006); “Forum 59: Phil Collins”, Carnegie Museum of Art, Pittsburgh, Pennsylvania (2007).

Gruppenausstellungen: “Borderline Syndrome”, Manifesta 3, Ljubljana (2000); “Witness: Contemporary Artists Document Our Time”, Barbican Centre, London (2003); “Art, Life, and the Tourist’s Eye”, Museum of Contemporary Art, Chicago, Illinois und Hayward Gallery, London (2005); “Istanbul”, 9. International Istanbul Biennial (2005); “British Art Show 6”, National Touring Exhibition (2005/06); “Turner Prize 2006”, Tate Britain, London (2006); “Turbulence”, 3. Auckland Triennial, Auckland Art Gallery (2007); “War And Discontent”, Museum of Fine Art, Boston (2007).

Die Ausstellung wurde großzügig unterstützt vom Britisch Council, von der Henry Moore Foundation, der PSD-Bank Münster, den Freunden der Ausstellungshalle zeitgenössische Kunst Münster und durch die Kooperation mit der Kerlin Gallery und der Victoria Miro Gallery. Die AzKM ist eine Institution des Kulturamts der Stadt Münster.