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In seiner dritten Einzelausstellung „Missing Links“ in der Galerie Lena Brüning zeigt Philipp Fürhofer neue Leuchtkästen, Objekte und Videoarbeiten.

Dabei bleibt er seinem Grundprinzip treu: den Hauptteil der Ausstellung bilden Acrylglaskästen, die von Spiegel- oder Effektfolie überzogen sind und Glühbirnen, Farbtöpfe, Abflussrohre und industrielle Überbleibsel enthalten. Doch sind nun noch einige neue Aspekte und Formen hinzugekommen.

Der Eingang und die Fensterfront der Galerie sind mit einem bemalten Vorhang aus glasklarer Folie verhangen, der je nach Lichteinfall den Blick auf die Ausstellung freigibt. Dahinter inszeniert Fürhofer seine Ausstellung. Für „Eisstück“, einen großformatigen Bildkasten, der einen verschneiten, beinahe romantisch anmutenden Winterwald zeigt, entdeckt Fürhofer die Möglichkeiten der Effektfolie, die je nach Winkel der Betrachtung andere Bereiche des Bildes für einen klaren Blick freigibt oder verschwimmen lässt. „Boiling Sea“ ist eine Arbeit in mehreren Teilen, die sich wie eine Koralle oder Seeanemone über die Wand rankt, und, gefüllt mit unzähligen Glühbirnen, in vielen Farben schimmert. Die Malerei erstreckt sich neuerdings auch auf dreidimensionale Objekte wie „Grüße aus Bayreuth“, einen Glaskasten, halb gefüllt mit einem geblümten, an der Seite aufgerissenen Sessel, oder auf eine in Acrylfolie gehüllte antike Straßenlaterne, die sich in einen Tannenwald auflöst. Ein weiterer neuer Schritt sind die Videoarbeiten, denen ein Clip aus dem Internet zugrunde liegt, und in denen die beiden Medien Malerei und Video auf spannende Weise verbunden werden. In „Rauschen in Brooklyn“ sehen wir ein kleines Auto, das mit rasender Geschwindigkeit durch die Straßen Brooklyns fährt, halb verdeckt von einer aufgewühlten Küstenlandschaft, „Träume sind Rauch“ zeigt einen Waldbrand, der bedrohlich nah hinter einer gemalten Tankstelle aufflackert. Die Bildschirme, die die Videos zeigen, wurden von Fürhofer bemalt und geben nun nur noch in kurzen Momenten den Blick auf den Film frei.

Fürhofers inhaltlicher Fokus liegt weiterhin auf tagesaktuellen Themen wie dem Klimawandel und dadurch verursachten Veränderungen in Natur und Landschaft und dem politischen Tagesgeschehen, wobei diese Themen in die Abstraktion überführt werden. Besonders die Übergänge zwischen Natürlichem und Künstlichen interessieren den Künstler. Formal gesehen bedeutet das die Verschmelzung von Malerei mit Kunstlicht und künstlichen Objekten und das Changieren zwischen Figuration und Abstraktion unter Einbeziehung der Außenwelt, die sich teilweise in den spiegelnden Flächen reflektiert.

Fürhofer nimmt so eine neue Position zum klassischen Medium der Landschaftsmalerei ein, und beschreitet mutig und unkonventionell neue Pfade.

Im Juni 2011 wird die Oper „Eugen Onegin“ unter der Regie von Stefan Herheim mit Bühnenbild von Philipp Fürhofer an De Nederlandse Opera in Amsterdam Premiere feiern.

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Philipp Fürhofer
Missing Links