7hours HAUS 19

EINGANG 1: Philippstraße 13EINGANG 2: Reinhardstraße 4
Berlin

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artist / participant

press release only in german

Es erscheint ein Leaflet mit einem Text von Chris Newman.

„'Für Olga' is a passage through hell designed especially for you (…) “: so beginnt Chris Newman seinen Text.

Die Filme FÜR OLGA und XI sind die ersten auf Schwarz-Weiss-Material gedrehten 16-mm-Filme, in denen sich Pia Maria Martin – auch zum ersten Mal – dem Thema RAUM widmet.

Gegenstand waren bei Für Olga (2009) ein altes Verlagsgebäude, bei XI (2008/09) ein Familienhaus, beide in Stuttgart. Beide Häuser waren Abbruchhäuser, die heute nicht mehr existieren. Beide Häuser stammen aus den 50er Jahren. Und bei beiden Produktionen ist Pia Maria Martin sehr nah herangegangen. – Sie selbst nennt Gordon Matta Clark als Referenz, filmt weiter, verschafft mehr als das Notwendige, während die Wände des Hauses in XI bereits eingebrochen werden, um an das zu kommen, was erforderlich ist, am Ende in XI etwas wie ein „Antlitz“ (ursprünglich das „Entgegenblickende“) erscheinen zu lassen. – An bestimmte Dinge kann man nicht herantreten, ohne sich in Gefahr zu bringen. – XI, im Herzstück, dem Treppenhaus dieses Familienhauses gedreht, ist mit Passagen aus Schönbergs Jakobsleiter unterlegt. Im Brockhaus gibt es unter dem Stichwort „Jakobsleiter“ eine Abbildung einer Wandmalerei in einer römischen Katakombe aus dem 4. Jahrhundert. Die Himmelsleiter als im Traum geschautes Symbol einer Theophanie.

Für Olga entsteht in einem leeren Bürogebäude, dessen Überreste ein unheimliches Eigenleben entwickeln. „die künstliche unbelebte Sache ist zu Leben erweckt so dass die Dinge sich selbst spielen können, sie demonstrieren ihre Funktion jetzt unaufhörlich ohne einen Sinn (…)“ Chris Newman spricht weiter von einer „Reihe von Schrecken, die dich wohl oder übel überkommen & obwohl du (der einzelne Betrachter) am Ende unversehrt bleibst, weißt Du (etwas), was zuvor undenkbar gewesen wäre. In diesem „Für Olga“, einer Innenreise ohne Farbe, ist Pia’s Form von „Eraserhaed“. Der Durchbruch in Natur am Ende des Films bringt Dir, dem Betrachter, kein Gefühl von Erleichterung, es gibt keine Konsonanz nach kontinuierlicher Dissonanz, ab jetzt ist Dissonanz die Realität geworden, & gegen die Realität von dem, was du gerade gesehen hast, vermögen ein paar Bäume nichts auszurichten.“

Pia Maria Martin hat 2005 in 7hours HAUS 19 den 16-mm-Film ZUM APPELL! gedreht, mit dem das neue Haus damals eröffnet worden ist.

Ob rechts, ob links, vorwärts oder rückwärts geht auf das Ziel einer räumlichen Untersuchung ein: Pia Maria Martin wird mit beiden Filmen in Räumen der 7hours HAUS 19 Gebäude zwei verschiedene, nacheinander folgende Installationen präsentieren.

Pia Maria Martin Ob rechts, ob links, vorwärts oder rückwärts RÄUME MIT DEN FILMEN FÜR OLGA UND XI 7hours HAUS 19 2010/3

Räume 1 Eröffnung Freitag, 11. Juni, ab 18 Uhr. Zur Eröffnung spricht: Uwe Gellner (Kunstmuseum Magdeburg). Ausstellung 11.6. - 3.7. 2010, Mi - Sa, 14 - 18 Uhr

Räume 2 Eröffnung Freitag, 16. Juli, ab 18 Uhr. Ausstellung 16.7. - 6.8. 2010, Mi - Sa, 14 - 18 Uhr

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Pia Maria Martin
Ob rechts, ob links, vorwärts oder rückwärts
RÄUME MIT DEN FILMEN FÜR OLGA UND XI 7hours HAUS 19 2010/3