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Mit dieser großen Retrospektive wird der holländische Künstler Piet Mondrian (1872 bis 1944) erstmals in Österreich umfassend präsentiert. Mit mehr als 90 Gemälden und großformatigen Zeichnungen aus über 30 Museen und Sammlungen aus aller Welt illustriert die Ausstellung das Schaffen eines der bedeutendsten Wegbereiter der Moderne und veranschaulicht exemplarisch den künstlerischen Entwicklungsprozess von der gegenständlichen Bildwelt in die Abstraktion.

Die Auswahl konzentriert sich dabei auf die zentralen Werke und wesentlichen Motive im Schaffen Mondrians: „Apfelbaum“, „Gingerpot“, „Fassaden“ und „Leuchttürme“ sowie Landschaftsdarstellungen. Anhand dieser Leitthemen lässt sich Mondrians konsequente Entwicklung von der durch Impressionismus und Symbolismus beeinflussten frühen Gegenständlichkeit hin zur Abstraktion Schritt für Schritt verfolgen.

Für die Entwicklung Mondrians prägende Eindrücke, Einflüsse und Orstwechsel werden in der Ausstellung anhand thematischer Schwerpunkte gezeigt, so zum Beispiel die Zeit in Paris, wo Mondrian unter dem Eindruck des Kubismus bestimmende Impulse für seine weitere stilistische Entwicklung erhält. Ein besonderer Schwerpunkt ist vor allem den Jahren vor und während des 1. Weltkriegs gewidmet: jener Zeit, in der sich die so einflussreiche De Stijl Bewegung formiert hat.

Gerade Mondrians Werk gilt dabei als Paradebeispiel für die Verbindung und wechselseitige Beeinflussung von Zeichnung und Malerei. Dieser Aspekt wird in der Albertina-Ausstellung erstmals dargestellt. Die Gegenüberstellung seiner nur selten gezeigten großformatigen Zeichnungen verdeutlicht eindrücklich die entwicklungsrelevanten Zusammenhänge zwischen Naturstudie und Abstrahierung. Diese lässt sich besonders auf dem Weg von der linearen Zeichnung in das Gemälde exemplarisch ablesen. Anhand dieser Konfrontation wird das innovative, stark aus den grafischen Elementen der Linien und Flächen entwickelte Gestalten Mondrians erst nachvollziehbar.

In der Zusammenschau aller Schaffensperioden lässt sich die im Frühwerk latent vorhandene lineare, stark vertikal und horizontal ausgerichtete Struktur des Aufbaus sehen, die Mondrians Entwicklung als eine schon von Beginn an erkennbare zeigt.

Allein der Umstand, dass Piet Mondrian immer lange an seinen Bildern gemalt und viele davon später wieder übermalt hat, sowie die Tatsache, dass seine meist fragilen Werke einer besonders umsichtigen konservatorischen Behandlung bedürfen, macht das Zustandekommen einer Retrospektive dieser Dimension zu einem raren Ereignis.

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Piet Mondrian - Retrospektive