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Wünsche und Vorstellungen, das Material für jede Art von Werbung, werden und wurden seit jeher eingesetzt, um kaufbares oder durch Leistung erwerbbares Glück zu erlangen. Wie weit dieses Glück auf gesellschaftliche Normklischées zurueckgreift, wird besonders in der Pin Up-Kultur deutlich. Ansagen, wie "hinter jedem bedeutenden Mann steht eine Frau" lassen erkennen, dass Frauen zwar wichtig sind, denn sie organisieren das Lebens-Rundherum, koordinieren, informieren, kriegen Kinder, erziehen sie nach bestimmten Prinzipien, putzen, kochen, waschen, lesen, spielen mit dem Hund, treiben Sport etc., dienen aber grundsätzlich dem Mann - eben als die Rippe Adams, um in seinem Leben etwas zu erreichen: Ehre, Bedeutsamkeit und Besitz als Zeichen des Glücks. Besonders, wenn sie attraktiv sind, haben sie die Verführungsrolle geradezu auf den Leib geschrieben. Genial für den einsatzfreudigen Macho-Mann. Sie können auch ruhig ein wenig dumm sein. Da steht dann von Vornherein fest, wer das sagen hat: "Sei schoen und halt den Mund!" Filmtitel, F 1957 Sowohl seriöse Zeitschriften, Modemagazinen, Kartenspiele als auch Billig-Romanhefte waren mit Pin-ups illustriert. Diese Alltagskunst, die ab den 1920er Jahren bis in die 1970er Jahre von einer breiten Bevoelkerungsschicht in millionenfacher Anzahl angenommen wurde, diente auch als massenwirksames Medium für Kriegspropaganda mit eindeutig erotisch besetzten Bildern. Einigen ist vielleicht noch Marilyn Monroes sexy Auftritt für die amerikanischen Soldaten im Koreakrieg im Bewusstsein. Neben zahlreichen männlichen Pin-Up Künstlern etablierten sich auch Frauen, die in der Werbung und für verschiedenste Verlage und Studios arbeiteten: Joyce Ballantyne, Pearl Frush und Zoë Mozert. Kiki Kogelnik demontiert weibliche Klischees auf ironische Weise und paraphrasiert damit sexuelle Attribute und Schönheitsideale der Medienwelt. Sie inszeniert eine künstliche Welt, in der die Menschen gleichsam als Schablonen ihrer eigenen Vorstellung und Erwartung von sich selbst existieren.