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Zahlreiche jüdische Künstler, Kaufleute, Schauspieler und Schriftsteller prägten zu Beginn des 20. Jahrhunderts in Deutschland die neue Welt des Films. Sie gründeten Kinos und drehten Komödien ebenso wie exotische Monumentalfilme oder expressionistische Filmkunst. Mit ihren Ideen und ihrem innovativen Engagement schufen sie ein Medium, das unser Denken und Fühlen wie kein anderes bis heute prägt.

Die Ausstellung zeichnet die Biografien bekannter Filmkünstler wie Ernst Lubitsch nach, erinnert aber auch an das Werk zu Unrecht in Vergessenheit geratener Pioniere des Kinos.

In den Stummfilmen der 1910er und 1920er wurden immer wieder auch jüdische Themen und Protagonisten auf die Leinwand gebracht: Von der Klamotte aus dem Konfektionsmilieu bis zur Verfilmung des "Golem", von klassischen Dramen wie "Nathan der Weise" bis zu aufrüttelnden Szenen von Pogromen in Osteuropa reicht das Spektrum dieses "jüdischen" Kinos.

Um 1920 begann eine glanzvolle Periode des deutschen Filmschaffens mit seinem Zentrum in Berlin. Deutsch-amerikanische Koproduktionen, angebahnt von jüdischen Produzenten, florierten und nährten das Bild von "Hollywood in Berlin". Viele der beteiligten Künstler wanderten aber schon in den 20er Jahren ins richtige Hollywood ab. Die Machtergreifung der Nationalsozialisten beendete schließlich die produktive Phase eines deutsch-jüdischen Kinos.

Im Mittelpunkt der Ausstellung stehen vier Kinos, in denen in eindrucksvollen Zusammenschnitten die Welt des Stummfilms zum Leben erweckt wird. Fotos, historische Filmplakate, Projektoren, Kinoeinrichtungen und andere Objekte vermitteln das eindrucksvolle Bild einer Zeit, in der die Bilder laufen lernten.

In Zusammenarbeit mit dem Deutschen Filmmuseum wird die Ausstellung durch ein umfangreiches Begleitprogramm ergänzt, das einige der wichtigsten Filme der Ausstellung mit originaler Musikbegleitung und z.T. erläutert von renommierten Filmexperten präsentieren wird.

Pressetext

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Pioniere in Celluloid
Eine Ausstellung der Stiftung Neue Synagoge – Centrum Judaicum Berlin